Merck startet dank Zukauf im Laborgeschäft mit Volldampf ins Jahr
(dpa-AFX) Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA ist dank eines florierenden Laborgeschäfts mit Volldampf ins Jahr gestartet. Nach Einschätzung von Analysten hat die Sparte rund um das Arbeiten in medizinischen Labors eine gute Nachfrage verzeichnet und zudem vom Zukauf des US-Anbieters Sigma-Aldrich im vergangenen Jahr profitiert. Bei der Zahlenvorlage am Donnerstag (19. Mai) wird der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Oschmann eine präzisierte Prognose für das Gesamtjahr verkünden.
Analysten rechnen laut vom Konzern veröffentlichten Schätzungen für das erste Quartal mit einem Anstieg des Umsatzes um 22 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) sehen sie bei 1,04 Milliarden Euro - das wäre ein Anstieg um ebenfalls 22 Prozent. Unter dem Strich rechnen die Analysten mit einem Plus von 27 Prozent beim Gewinn je Aktie auf 1,42 Euro, Sondereffekte ausgeklammert. Alle Geschäftsbereiche seien gut in das neue Jahr gestartet, hatte Karl-Ludwig Kley Ende April bei seiner letzten Hauptversammlung als Vorstandsvorsitzender des Konzerns gesagt.
Das Geschäft mit Laboranalysegeräten und Chemikalien ist sowohl aus eigener Kraft gewachsen als auch durch den bisher größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte. Branchenbeobachter rechnen mit einer Verdopplung des Umsatzes. Im Pharmageschäft kämpft Merck weiter mit sinkenden Erlösen seines umsatzstärksten Medikaments, dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif. Grund dafür ist die Konkurrenz leichter zu verabreichender Mittel. Immerhin kann Merck Rebif in den USA jetzt wieder selbst verkaufen, nachdem eine Vertriebsvereinbarung mit Pfizer ausgelaufen ist. Dies beflügelt den Pharma-Umsatz und macht auch höhere Forschungs- und Entwicklungsausgaben wett.
In der Spezialchemiesparte, in der Merck das Geschäft mit Pigmenten und Flüssigkristallen bündelt, drückt nach Einschätzung der Analysten derzeit der Abbau von Lagerbeständen bei Flüssigkristallen auf das Geschäft.
Die Prognose für das Gesamtjahr wird konkretisiert. Bisher hatte das Darmstädter Unternehmen nach dem starken Wachstum 2015 für das laufende Jahr zweistellige Steigerungen bei Umsatz und operativem Gewinn angekündigt, wobei die Sigma-Aldrich-Übernahme eine große Rolle spielt. Spannend wird auch sein, ob Oschmann schon etwas zu den angestrebten Zulassungsanträgen sagen kann. Vor allem der immunonkologische Produktkandidat Avelumab steht im Fokus. Der Antikörper soll das menschliche Immunsystem im Kampf gegen Tumore wappnen. Erste Umsätze erhofft sich Merck vom kommenden Jahr an.
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