Bayer bleibt bei Monsanto am Ball - weitere Gespräche in Sicht
Bayer wird tiefer in die Tasche greifen müssen
(dpa) Im Übernahmepoker mit Monsanto hat sich Bayer in der ersten Runde eine Abfuhr geholt. Doch beim Buhlen um den US-Rivalen im lukrativen Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäft lassen die Leverkusener nicht locker.
Bayer stehe zu seinem Angebot und sehe «konstruktiven» Gesprächen entgegen, teilte der Dax-Konzern mit. Zugleich signalisierte Monsanto seine Bereitschaft für weitere Gespräche, was am Mittwoch an der Börse eine positives Echo hervorrief. Ein feindlicher Übernahmeversuch von Bayer zeichnet sich derzeit nicht ab.
Der von den Übernahmeplänen schwer in Mitleidenschaft gezogene Aktienkurs erholte sich weiter. Die Bayer-Papiere lagen am Mittag mit 87,17 Euro leicht im Plus, nachdem Monsanto die bisherige Kaufofferte als zu niedrig abgelehnt hatte. Nach der Bestätigung der Übernahmepläne waren die Anteilsscheine bis auf 83,45 Euro gefallen - den niedrigsten Kurs von Bayer seit Mitte September 2013.
Monsanto-Chef Hugh Grant erklärte, eine «integrierte Strategie» könne erhebliche Vorteile haben. Damit signalisierte das umstrittene US-Unternehmen grundsätzliches Interesse an Fusionsgesprächen. Allerdings sei das aktuelle Angebot finanziell unzureichend.
Die Ablehnung war allgemein erwartet worden. Der Verwaltungsrat von Monsanto habe keinen Zeitplan für weitere Gespräche mit Bayer vorgegeben. «Es ist weiterhin unser Ziel, diese für beide Seiten überzeugende Transaktion gemeinsam zum Abschluss zu bringen», bekräftigte Bayer-Chef Werner Baumann.
Am Montag war bekanntgeworden, dass der deutsche Pharma- und Pflanzenschutzriese umgerechnet mehr als 55 Milliarden Euro für Monsanto bietet. Der Konzern bietet je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar in bar - insgesamt 62 Milliarden Dollar. Die Leverkusener wollen mit der Übernahme zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen. Die Ratingagenturen Moody's und Fitch drohten Bayer wegen der Fusionspläne mit deutlichen Senkungen der Bonitätsnote.
Doch nicht nur wegen des hohen Preises, sondern auch aufgrund des schlechten Rufs von Monsanto vor allem in Europa gilt das Vorhaben als riskant. Der US-Konzern steht seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte und des Umgangs mit Saatgut-Patenten in der Kritik. Zudem wird seit langem über mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen des Wirkstoffs Glyphosat diskutiert, den Monsanto in seinem weltweit verbreiteten Unkrautvernichter «Roundup» benutzt.
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