Forschungsprojekt zur Kernfusion wird für EU teurer als geplant
(dpa) Ein internationales Projekt zur Erforschung der Kernfusion in Südfrankreich wird immer teurer. Der Bau des Forschungsreaktors Iter in Cadarache wird die Europäische Union (EU) nach einem Bericht des Bundesforschungsministeriums gut fünf Milliarden Euro mehr kosten als erwartet. Bisher hatte die EU maximal 6,6 Milliarden Euro dafür eingeplant.
Die Ausgaben für die EU würden sich also nahezu verdoppeln, berichtete zuvor bereits die «Süddeutsche Zeitung» (Montag). Es sei völlig unklar, ob die EU eine solche Budgeterhöhung akzeptiere. Sollte sie dies nicht tun, gerate das Forschungsprojekt in Gefahr, denn die EU trage 45 Prozent der Kosten. Beteiligt sind neben der EU auch China, Indien, Japan, Korea, die USA und Russland. Auch die USA wollten ihre neunprozentige Beteiligung überdenken.
Die «Süddeutsche Zeitung» schätzte, dass die Gesamtkosten damit von ursprünglich 15 auf über 20 Milliarden Euro steigen dürften. Diese Hochrechnung lehnt das Ministerium allerdings ab. Die Partnerländer hätten vereinbart, ihre Beiträge im Wesentlichen in Form von Sachleistungen zu erbringen. Wie viel diese Sachleistungen jedes Land kosten, sei aber unklar.
Bereits im Sommer war von einem Anstieg der Kosten auf vier Milliarden Euro für alle Partnerländer zusammen die Rede gewesen. Iter zufolge müssen diese Mehrkosten nun mit fünf Milliarden Euro veranschlagt werden - hinzu kommen die Ausgaben der Staaten für ihre Beteiligung durch Sachleistungen.
Grund für die steigenden Kosten sind Iter zufolge Verzögerungen beim Bau des Reaktors, an dem seit 2007 gebaut wird. Mit einer Fertigstellung wird derzeit für 2025 gerechnet. Die eigentlichen Fusionsexperimente sollen aber erst 2035 beginnen.
Ziel ist es, die Kernfusion für den Menschen nutzbar zu machen. Befürworter erhoffen sich eine saubere, nahezu unendlich verfügbare Energiequelle. Kritiker halten das Vorhaben wegen der steigenden Kosten und des Erfolgs der erneuerbaren Energien für falsch.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
ZEON Corporation stärkt Marktposition mit deutlichem Umsatzwachstum

Verständnis der Aromatizität in der Katalyse eröffnet neue Möglichkeiten - "Bei unserer Entdeckung geht es nicht um die Identifizierung eines neuen oder besseren Katalysators für eine bekannte Reaktion, sondern um die Eröffnung eines neuen Feldes für unbegrenzte neue Möglichkeiten in der Zukunft"

Ronchi srl, Off. Mecc. F.lli - Cinisello, Italien
Wacker nimmt am Standort Eddyville erweiterte Anlage für Cyclodextrine in Betrieb
Kleben ohne Klebstoff - Eduard Arzt vom Max-Planck-Institut für Metallforschung erhält Wissenschaftspreis des Stifterverbandes

NUOVA S.I.V.A.M. S.p.A. - Bareggio, Italien

Energiewende: Solarzellen der nächsten Generation werden immer effizienter - Nachhaltigere Gewinnung von Solarenergie
STADA arbeitet an Verteidigung gegen feindliche Übernahme
