Jacques Dubochet: Chemie-Nobelpreisträger mit Witz und Leseschwäche
(dpa) Dass hochkarätige Wissenschaftler nicht kompliziert und trocken sein müssen, stellt Jacques Dubochet (75) schon mit seinem offiziellen Lebenslauf unter Beweis.
«Von optimistischen Eltern gezeugt», steht da zu seinem Zeugungsjahr 1941. Dass er mit fünf Jahren die Angst vor der Dunkelheit verlor, ist ihm auch einen Eintrag wert. «Für mich war es wichtig, mich meinen Ängsten zu stellen und das Beängstigende zu verstehen», sagte er in einem Interview später. Als er als kleiner Junge wieder einmal die Sonne hinter dem Horizont verschwinden sah, sei er zur Bücherei gegangen, um herauszufinden, wo die Sonne blieb. Seine wissenschaftliche Neugier war geweckt.
Dubochet schreibt auch, dass er mit 14 Jahren als erster Schüler seiner Region die offizielle Diagnose Dyslexie bekam - eine Leseschwäche. «Das erlaubte mir, schlecht in allem zu sein, und Leute mit Schwierigkeiten zu verstehen.»
Dubochet ist ein alter Linker, wie er schreibt, mit einer Liebe für Berge und Natur. Er hat sich viele Gedanken über das Wesen des Wissenschaftlers gemacht. «Wenn es um die wichtigen Werte im Leben geht, oder was man mit den neuen Erkenntnissen der Biologie und der Medizin tun sollte, dann sind die Antworten politische, nicht wissenschaftliche», schrieb er 2003 in einem Essay.
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