Messer: Chemische Schmelzen sind als Pellets im Vorteil

28.03.2001

Feinkörnige Substanzen lassen sich im Vergleich zu bei Raumtemperatur erstarrenden hochviskosen Flüssigkeiten in der Regel leichter dosieren, mischen, lagern und transportieren. Mit dem von Messer Griesheim entwickelten und patentierten Cryogen®-Rapid Pelletizer können auch chemische Schmelzen zu feinen Kugeln geformt werden. Das Verfahren verbindet die Vorteile des sehr schnellen Anfrierens im flüssigen Stickstoff mit der wirtschaftlichen Nutzung der Energie des kalten Stickstoffgases. Das Pelletieren hat sich bereits in der Lebensmittel-Industrie bewährt. Mit dem Verfahren werden dort unter anderem Saucen, Molkereiprodukte und Fruchtsäfte als tiefgefrorene, lose rollende Pellets genutzt.

Vorteile von Pellets Die Anwendung des Verfahrens auf chemische Produkte bietet verschiedene Vorteile:

Der Pelletier-Prozess nutzt flüssigen Stickstoff als Kältemittel. Die gesamte Produktion erfolgt somit unter einer Inertgas-Atmosphäre. Die unerwünschte Oxidation von Chemikalien wird dadurch vermieden. Geschmolzene Spezialchemikalien, die bisher in Fässern bis zum Erstarren gelagert und anschließend wieder mechanisch zerkleinert werden müssen, lassen sich als schütt- und dosierfähiges Produkt schnell und bequem weiterverarbeiten. Pellets zeigen gegenüber ähnlichen Produktformen wie z.B. Schuppen eine gleichmäßige Produktqualität und geringere Abrieberscheinungen. Das Pelletieren erfolgt ohne Staubbildung, was die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessert.

Ein Anwendungsbeispiel für Spezialchemikalien ist die Produktgruppe der hochreaktiven Peroxide. Diese behalten vor allem bei Lagerung unter tiefen Temperaturen ihre Reaktionsfähigkeit. Gleichzeitig sollen sie gut dosierbar sein. Peroxide in Pelletform erfüllen diese Anforderungen und haben zusätzlich noch den Vorteil, dass sie für eine Umsetzung etwa in einem Reaktor schnell und gleichmäßig verteilt werden können. Lokale Überkonzentrationen mit unerwünschten Nebenprodukten sind auf diese Weise vermeidbar.

Der Pelletier-Prozess Beim Cryogen®-Rapid PelIetizer wird flüssiger Stickstoff aus einem Vorratsbehälter mit speziell konstruierten Pumpen auf eine Pelletierrinne gefördert, wodurch sich ein laminarer Stickstoff-Strom bildet. Die flüssige Chemikalie wird in den Stickstoff eingetropft und erstarrt im Stickstoffstrom sekundenschnell zu Kugeln. Die fixierten Pellets werden anschließend über ein engmaschiges Förderband heraustransportiert. Der Stickstoff fließt durch das Förderband und läuft über eine Rücklaufrinne in den Vorratsbehälter zurück. Aufgrund der Modultechnik lässt sich die Pelletierleistung variabel anpassen. Je nach Anforderung können bis zu sechs Module (Nennleistung bis zu 300 kg/h je Modul) zu einer Anlage kombiniert werden.

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