Heraeus-Konzern trotz schwierigem Jahr 2002 in stabiler Verfassung

04.06.2003

Vor dem Hintergrund der schwachen Entwicklung einiger wichtiger Schlüsselmärkte hat der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus Holding GmbH im Geschäftsjahr 2002 einen Gesamtumsatz einschließlich Edelmetallhandel von 6,4 Mrd. EUR erzielt. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (2001: 6,8 Mrd. EUR) einem Rückgang von 6 %.

Rückläufige Umsatzentwicklung Neben den negativen konjunkturellen Einflüssen haben die überwiegend rückläufigen Edelmetallpreise und die Abschwächung des US-Dollars und anderer Währungen gegenüber dem Euro zu diesem Umsatzrückgang beigetragen. So lag der Umsatz des Edelmetallhandels mit 4,7 Mrd. EUR um 4 % unter dem Vorjahreswert (2001: 4,9 Mrd. EUR).

Die Schwerpunkte des breit angelegten und global aufgestellten Produktportfolios des Heraeus-Konzerns liegen in der Halbleiter- und Elektronikindustrie, den Branchen Stahl, Automobil, Chemie und Pharma sowie auf dem Gebiet der Zahnmedizin und Zahntechnik. Der nochmalige Abschwung der Halbleiterindustrie im Geschäftsjahr 2002 hat sich über den Konzernbereich Heraeus Quarzglas besonders negativ auf die Umsatzentwicklung und das Ergebnis des Gesamtkonzerns ausgewirkt. Auch einige Geschäftsbereiche von W. C. Heraeus (Edelmetalle) waren von der Branchenschwäche betroffen.

Andere Geschäftsbereiche von W. C. Heraeus, wie z.B. die Edelmetallchemie und die keramischen Farben, konnten sich im Gegensatz dazu ebenso positiv abheben wie wesentliche Teile des Konzernbereichs Dentalwerkstoffe (Heraeus Kulzer).

Das Produktgeschäft des Konzerns schloss das Geschäftsjahr 2002 insgesamt mit einem Umsatz von 1,75 Mrd. EUR ab und blieb damit um rund 12 % hinter dem Vergleichswert des Vorjahres (2001: 2,0 Mrd. EUR) zurück.

Die weltweite Aufteilung des Produktumsatzes unterstreicht mit 46 % für Europa, 26 % für Asien, 25 % für Amerika und 3 % für Afrika/Australien die wachsende Bedeutung des asiatischen Marktes für den Heraeus-Konzern. Die globale Ausrichtung zeigt sich auch in der Tatsache, dass 76 % des Produktumsatzes auf das Geschäft außerhalb Deutschlands entfielen.

Konzernergebnis Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) lag im Geschäftsjahr 2002 bei 118,7 Mio. EUR und damit um 11,2 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Der Konzernjahresüberschuss fiel im Berichtsjahr aufgrund der verschlechterten operativen Ertragslage auf 53,4 Mio. EUR zurück. Darin sind einerseits noch außerordentliche Erträge in Höhe von 17,5 Mio. EUR aus dem Verkauf von Heraeus Med und aus der weiteren Abwicklung des bereits 2001 abgegebenen Gerätegeschäfts der Kendro Laboratory Products L.P. enthalten. Andererseits wurden in Fortsetzung der konservativen Bilanzierungspraxis 21,5 Mio. EUR Sofortabschreibungen auf die Firmenwerte der 2002 erworbenen Unternehmen vorgenommen.

Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern belief sich damit im Berichtsjahr auf 57,3 Mio. EUR und unterschritt den vergleichbaren Vorjahreswert um 15,4 Mio. EUR bzw. 21 %.

Investitionen Die Summe der ausgabewirksamen Investitionen lag deutlich über den Abschreibungen und belief sich im Jahr 2002 auf 80,2 Mio. EUR (2001: 105,2 Mio. EUR). Der Schwerpunkt lag in den Konzernbereichen Edelmetalle und Dentalwerkstoffe. Hier wurden insbesondere die wachstumsstarken Bereiche Edelmetallchemie, Medizinprodukte und Füllungswerkstoffe in Deutschland und den USA ausgebaut.

Ausblick 2003 Die Wirtschaftsprognosen für das Geschäftsjahr 2003 sind nach wie vor widersprüchlich. Die Weltlage in Politik und Wirtschaft ist durch zahlreiche Ungewissheiten gekennzeichnet. Es ist damit zu rechnen, dass es im Verlauf des Jahres 2003 zu keiner grundlegenden Verbesserung der Rahmenbedingungen kommen wird. Der Heraeus-Konzern geht jedoch davon aus, dass aufgrund der 2002 ergriffenen strukturellen Verbesserungsmaßnahmen das Ergebnisniveau von 2002 trotz einer weiterhin ungünstigen Konjunkturlage gehalten werden kann.

Im Geschäftsjahr 2002 ist der Heraeus-Konzern trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen zum größten deutschen Unternehmen im Bereich Edelmetalle und Werkstofftechnik geworden. Als weltweite Nummer zwei im industriellen Edelmetallgeschäft und mit einer Eigenkapitalquote von 50 % ist der Konzern strategisch und finanziell solide aufgestellt.

Daher wird das Unternehmen auch 2003 nicht nur an einer weiteren Steigerung der Kosteneffizienz arbeiten, sondern erneut deutlich über die Abschreibungen hinaus in Sachanlagen investieren. Ziel ist es, diejenigen Arbeitsgebiete zu festigen und weiter auszubauen, in denen Heraeus eine führende, verteidigungsfähige und profitable Wettbewerbsposition hält. Gerade Zeiten wirtschaftlicher Anspannung bieten für solide finanzierte Unternehmen wie Heraeus auch die Chance, die eigenen Geschäftsbereiche durch die Übernahme von Aktivitäten anderer Unternehmen zu stärken.

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