SGL Carbon muss erneut millionenschweres Kartell-Bußgeld zahlen
Brüssel/Wiesbaden (dpa) - Der Wiesbadener Graphitelektroden- Spezialist SGL Carbon muss zum dritten Mal innerhalb von zweieinhalb Jahren wegen Kartellbildung ein Millionen-Bußgeld der EU-Kommission zahlen. Für SGL Carbon sind 23,64 Millionen Euro wegen verbotener Preisabsprachen fällig, für die Gießener Schunk-Gruppe 30,87 Millionen Euro. Das entschied die Kommission am Mittwoch in Brüssel.
SGL Carbon bezeichnete das Bußgeld als überzogen. Man erwäge eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, teilte das Unternehmen mit. SGL Carbon hat bereits zwei frühere EU-Bußgelder über zusammen 108 Millionen Euro angefochten und erwartet im nächsten Jahr eine erste Entscheidung. Von Schunk war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die EU-Behörde ahndete dieses Mal Absprachen auf dem Markt für elektrotechnische und mechanische Kohlenstoff- und Grafitprodukte, die vor allem zur Stromübertragung in Elektromotoren verwendet werden. Insgesamt müssen die fünf beteiligten europäischen Unternehmen 101,44 Millionen Euro nach Brüssel überweisen.
Die C.Conradty Nürnberg GmbH muss ein vergleichsweise kleines Strafgeld von 1,06 Millionen Euro berappen. Das Kartell bestand zwischen Oktober 1988 und Dezember 1999. «In dieser Zeit fanden über 140 Zusammenkünfte statt, auf denen die Unternehmen, die 93 Prozent des europäischen Marktes kontrollieren, Preiserhöhungen für eine Vielzahl von Produkten sowie für einzelne Großabnehmer vereinbarten und die wenigen verbleibenden Konkurrenten durch Unterbieten ihrer Preise vom Markt fern hielten», berichtete die Kommission.
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