Preisverfall und hoher Rohölpreis setzen Kunststoff-Herstellern zu

19.04.2004

Frankfurt/Main (dpa) - Der anhaltende Preisverfall und die hohen Rohölkosten setzen den deutschen Kunststoff-Herstellern zu. Zwar stieg die Produktion 2003 um 1,8 Prozent auf 16,8 Millionen Tonnen, der Gesamtumsatz der Firmen sank aber um 2,4 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro, wie der Verband Kunststofferzeugende Industrie (VKE) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Für dieses Jahr werde mit einem nur moderaten Wachstum gerechnet.

Der Preis für Rohöl - der wichtigste Grundstoff für Kunststoff - stieg laut VKE 2003 um mehr als 15 Prozent. Im März 2004 habe der Rohölpreis sogar auf dem höchsten Niveau seit dem Golfkrieg vor 13 Jahren gelegen. «Da die Kunststofferzeuger diese Preissteigerungen nicht an ihre Abnehmer weitergeben können, schmelzen die Margen weiter», erklärte der Verband.

Die Zahl der Beschäftigten in der Kunststofferzeugung stieg 2003 um 1,5 Prozent auf 56 400. Langfristig erwartet der Verband eine positive Entwicklung. «Wir sind überzeugt davon, dass Kunststoff das Material des 21. Jahrhunderts ist», sagte Verbands-Präsident Fred Baumgartner. Das günstige Preis-Leistung-Verhältnis, die variablen technischen Eigenschaften und Umweltaspekte würden für den Kunststoff-Einsatz sprechen.

Profitieren konnten die Kunststoff-Hersteller von der Einführung des Dosenpfandes, da viele Abfüller von Dosen auf PET-Flaschen wechselten. Das Volumen-Wachstum bei PET lag bei fünf Prozent. Es wäre höher ausgefallen, wenn die Flaschen nicht immer leichter würden. Heute gebe es Speiseölflaschen, die mit einem Leergewicht von 17,5 Gramm für die 1-Liter-Flasche leichter als ein Standardbrief seien. Noch vor wenigen Jahren hätten ähnliche Flaschen mehr als das Doppelte gewogen.

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