Der Europamarkt für Mineralien und Chemikalien zur Oberflächenleimung von Papier

18.06.2004
Steigende Kosten für Rohmaterialien und Energie sowie Überkapazitäten erhöhen derzeit den Druck auf die ohnehin geplagten Akteure im reifen und stark umkämpften Europamarkt für Mineralien und Chemikalien zur Oberflächenleimung. Dennoch prognostiziert die Unternehmensberatung Frost & Sullivan der Branche bis 2010 ein durchschnittliches Jahreswachstum von sechs Prozent und damit eine Volumenzunahme von derzeit 2,3 Milliarden US-Dollar auf dann 3,45 Milliarden US-Dollar. Entscheidend für die weitere Entwicklung sei allerdings die Innovationsbereitschaft der Hersteller. "Um den vorherrschenden Marktbedingungen adäquat zu begegnen, setzen die Unternehmen auf die Optimierung von Produktionskosten und Forschungsausgaben", so Probal Ghosh, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan. "Häufig kooperiert man auch mit Papierherstellern, um sie bei der Einführung neuer Produkte zu unterstützen und gleichzeitig auf eine Bedarfssteigerung an Chemikalien und Mineralien für die Oberflächenbehandlung hinzuwirken." Bei der Oberflächenleimung wird auf das fertige und getrocknete Papierblatt noch ein Leimungsmittel aufgetragen, um das Papier besonders gut beschreibbar, offsetbedruckbar, radierfest und fettdicht zu machen. Marketing-Allianzen zur Erweiterung des Produktportfolios Obwohl die Marktkonzentration extrem hoch ist, bleibt der Wettbewerb weiterhin intensiv, wobei sämtliche Teilnehmer versuchen, durch neue Produkte ihren Umsatzanteil zu steigern. Weil immer mehr Kunden ihre Waren von einem einzigen Lieferanten beziehen wollen, sehen sich speziell die Papierchemikalienhersteller gezwungen, mehrere Segmente gleichzeitig zu bedienen und umfangreiche Produktportfolios bereitzuhalten. Um ihre Angebotspalette zu erweitern, haben sich diverse Akteure außerdem für die Bildung von Marketing-Allianzen entschieden. Folglich gab es in den jüngsten Jahren eine regelrechte Konsolidierungswelle, die die Wettbewerbslandschaft signifikant verändert hat. Bei vielen Unternehmen kam es zur Restrukturierung mit dem Zweck, sich künftig stärker auf die Kerngeschäftsbereiche konzentrieren und durch begleitende Allianzen mehrere Marktsegmente gleichzeitig bedienen zu können. "Momentan teilt sich der Markt für Oberflächenleimung in zwei unterschiedliche Kategorien von Mineralien- und Chemikalienherstellern", sagt Ghosh. "Die ältere Norm einer gut diversifizierten Gruppe wurde abgelöst durch eine Gruppe, die den Schwerpunkt auf Kernkompetenzen legt." Das Mineraliensegment wird dominiert von Omya und Imerys, während BASF, Dow, Eka Chemicals und Raisio Chemicals im Chemikaliensegment die höchsten Umsätze erwirtschaften. Wichtig sind kosteneffiziente Produkte Während Innovation zweifellos den Schlüssel zum künftigen Markterfolg darstellt, sind sich die Hersteller auch der Notwendigkeit bewusst, kosteneffiziente Produkte zu entwickeln. Dies ist vor allem angesichts der wachsenden Konkurrenz durch unbeschichtetes Papier wichtig, das zum einen billiger ist und zum anderen qualitativ immer mehr aufholt. Grund zu Optimismus durch gesteigertes Exportvolumen Trotz dieser Bedrohung gibt es durchaus Grund zum Optimismus. So geht der Trend der Papierverbraucher besonders in Nordamerika hin zu mehr Glanz und Weißheit. Entsprechend gut sind laut Frost & Sullivan die Chancen auf eine Steigerung des Exportvolumens von Mineralien und Chemikalien für die Oberflächenleimung. Gleichzeitig soll das Wirtschaftswachstum in Europa die regionale Nachfrage weiter vorantreiben, was wiederum Preissteigerungen ermöglichen dürfte. Die größten Sektoren im Markt für Oberflächenleimung sind die Bereiche für Pigmente und Bindemittel, die gemeinsam 88 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Die höchste Wachstumsrate von 3,5 Prozent verzeichnet hingegen der Sektor für Schmierstoffe, unterstützt durch den zunehmenden Einsatz von Beschichtungsmaschinen mit Hochgeschwindigkeit und die Zuwächse beim High-Solid-Coating. Gute Aussichten für Schutzbeschichtungen Gute Chancen bescheinigt die Analyse Anwendungsbereichen wie beispielsweise den Chemikalien für Schutzbeschichtungen. Durch technische Innovation wurde zudem die Entwicklung neuartiger Bindemittel-Typen (z. B. Acrylonitril-Butadien-Styren) und neuer Pigmentvarianten (z. B. strukturierte Pigmente) ermöglicht. Solche Neueinführungen, die Kosteneffizienz mit verbesserten Produkteigenschaften kombinieren, eröffnen den Marktteilnehmern zusätzliches Wachstumspotenzial.

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