LANXESS will bis zu 1200 Stellen in Deutschland streichen

28.04.2005

(dpa) Drei Monate nach seiner Abspaltung vom Bayer-Konzern will Lanxess den Rotstift bei bis zu 1200 Arbeitsplätzen in Deutschland ansetzen. «Wenn wir jetzt nicht handeln, stehen weitaus mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel», sagte der Vorstandsvorsitzende der LANXESS AG, Axel C. Heitmann. Die von Bayer übernommene Standortsicherungsvereinbarung, die bis Ende 2007 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, wolle LANXESS aber nicht einseitig kündigen. Mit Arbeitnehmervertretern seien schon Gespräche aufgenommen worden, um eine Verhandlungslösung zu finden.

«LANXESS ist mit einem schweren Erbe in die Selbstständigkeit gestartet», schilderte Heitmann. Der Schuldenberg habe Ende 2004 mit Pensionsverpflichtungen 1,5 Milliarden Euro umfasst. Etwa 40 Prozent der Geschäfte schrieben tiefrote Zahlen. Dringender Handlungsbedarf bestehe vor allem in dem Geschäftsbereich Feinchemie. Bereits heute gebe es für viele Mitarbeiter wegen zu geringer Auslastung eigentlich keine Arbeit mehr. Ihre Zahl werde sich in den nächsten Monaten weiter auf bis zu 800 am Stammsitz in Leverkusen erhöhen. Nur mit einer Verhandlungslösung könne diese Geschäftseinheit überleben.

Handlungsbedarf bestehe ebenfalls im Kunststoff- Geschäftsbereich Styrenic Resins. Wegen Überkapazitäten soll entweder die Produktionsstätte im rheinischen Dormagen oder die im spanischen Tarragona geschlossen werden. Die Entscheidung dazu sei noch nicht gefallen. «Fest steht aber: Es kann nur einer überleben», unterstrich der Unternehmenschef. Betroffen wären ungefähr 400 Mitarbeiter in Deutschland oder Spanien. An dem verbleibenden Standort will das Chemieunternehmen bis zu 50 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren investieren. Die Produktpalette soll verbessert werden.

LANXESS will in diesen beiden Geschäftsbereichen 100 Millionen Euro Einsparungen erzielen. Das seit Ende Januar 2005 selbstständige Chemieunternehmen weist in seinem Geschäftsbericht für 2004 einen Verlust von 12 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor belief stand es mit knapp einer Milliarde Euro tief in den roten Zahlen. Der Umsatz stieg 2004 um 7,3 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank zum Jahresende um 3,7 Prozent auf rund 19 700.

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