Geplanter Erwerb von Ausimont gibt hochwertigen Spezialitäten von Solvay strategischen Wachstumsschub

28.12.2001

Solvay hat heute einen Vertrag mit Montedison über den beabsichtigten Kauf der Fluorspezialitäten-Gruppe Ausimont unterzeichnet. Diese Akquisition wäre der größte Zukauf in Solvays Firmengeschichte und würde das Produktprogramm des Unternehmens durch die Verdopplung der Aktivitäten im wachstumsstarken Sektor höherwertiger Fluorspezialitäten deutlich aufwerten.

Nach Abschluss der Transaktion würde Solvay bei Fluorspezialitäten mit 2.700 Mitarbeitern einen Proforma-Umsatz von rund 900 Millionen Euro pro Jahr erzielen. Damit wäre Solvay weltweit die Nummer 2 bei Fluorprodukten.

Die geplante Transaktion muss noch den zuständigen Kartellbehörden angezeigt werden. Nach Genehmigung würde Solvay zu einem Preis von 1,3 Milliarden EUR 100 % des Kapitals von Ausimont und 100 % von Agora, der Holdinggesellschaft von Ausimont, erwerben.

Der Kaufpreis spiegelt die hohe Rentabilität sowie das starke Wachstum von Ausimont wider. Darüber hinaus bietet der Erwerb beträchtliche Synergiemöglichkeiten, da die Aktivitäten von Ausimont komplementär zu den Fluorspezialitäten von Solvay sind.

Die Akquisition soll im ersten Halbjahr 2002 abgeschlossen werden.

Derzeit werden die Arbeitnehmervertretungen informiert und konsultiert.

Aloïs Michielsen, Vorsitzender des Exekutivkomitees von Solvay, sagte: "Die geplante Akquisition von Ausimont stellt für Solvay eine einzigartige Gelegenheit dar, in der Strategie, bei hochwertigen Spezialprodukten Marktführerschaft zu erreichen, einen großen Sprung nach vorn zu machen. Solvay verfügt über die Erfahrungen und die Ressourcen, diese Gelegenheit zu nutzen, die das Erscheinungsbild der Gruppe verändern, ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, einen Innovationsschub herbei führen, Gewinnmargen steigern und künftiges Wachstum sichern würde. Dadurch würde Solvay zu einem weltweit führenden Marktteilnehmer bei Fluorchemikalien und Fluorpolymeren. Außerdem würde Ausimont hervorragende Fähigkeiten in die Forschung und Entwicklung einbringen, so dass Solvay technologisch anspruchsvolle Produkte schneller entwickeln könnte."

Vincenzo Morici, Solvays General Manager der Specialty Polymers and Performance Compounds, meinte: "Die Fluorpolymerprodukte und das Know-How von Ausimont wären eine ideale Ergänzung für die Hochleistungspolymere unserer Gruppe, die durch die kürzlich getroffene Vereinbarung mit BP bereits erweitert worden sind. Solvay erhielte Zugang zu entscheidendem Expertenwissen bei Monomeren ? den Grundbausteinen von Fluorkunststoffen ? und würde die gesamte Wertschöpfungskette wesentlich verbessern. Außerdem würde Ausimont zwei ganz neue und rasch wachsende Fluorwerkstofflinien zu der Produktpalette von Solvay beisteuern: Fluorelastomere und Fluide."

Eberhard Piepho, General Manager von Solvay Fluor, betonte: "Durch diese Maßnahme würde Solvay die Produktpalette im Bereich Fluorderivate erheblich erweitern und könnte Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing signifikant ergänzen. Außerdem erhielte Solvay durch die Integration der Aktivitäten von Ausimont eine einmalige Wertschöpfungskette für Fluoride, angefangen bei den Flussspatminen in Namibia bis zur Vermarktung hochspezialisierter Fluorprodukte."

Diese Akquisition würde mit Hilfe der verfügbaren Barmittel der Gruppe sowie einer strukturierten Drittfinanzierung finanziert werden. Diese Finanzierung ist so aufgebaut, dass die Gruppe die Erlöse, die von BP gezahlt würden, falls Solvay die Put-Optionen auf die Beteiligung an den Joint Ventures BP Solvay Polyethylene ausüben würde, vorab "vereinnahmen" könnte. Gemäß der mit BP unterzeichneten Vereinbarung über die HDPE-Joint Ventures hat Solvay auf Grund der Put-Optionen das Recht, die Beteiligung an den europäischen und amerikanischen Joint Ventures zu einem vorher festgelegten Preis und an einem bestimmten Termin zu verkaufen.

Diese strukturierte Finanzierung tritt erst mit Abschluss des Ausimont-Erwerbs in Kraft.

Somit würde Solvay diese Akquisition ohne allzu große Belastung der eigenen Mittel finanzieren ? d.h. das Unternehmen würde sich weiterhin an das Ziel halten, auf lange Sicht einen Nettoverschuldungsgrad von 35 % nicht zu überschreiten. 2000 waren es 29 %.

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