Europa als internationaler Chemiestandort

21.02.2008

Der Strukturwandel in der chemischen Industrie hat dazu geführt, dass zunehmend moderne Chemieparks entstehen. Die Milliarden-Investitionen, die in den letzten Jahren aus den USA und Japan geflossen sind, machen deutlich, dass der Standort Deutschland viel besser als sein Ruf ist. Wie vor allem kreative Strategien und innovative Konzepte dazu beitragen, international erfolgreiche Chemie- und Industrieparks zu etablieren, erläutern Experten auf der 8. EUROFORUM-Jahrestagung "Chemie- und Industrieparks" am 8. und 9. April 2008 in Düsseldorf. Die Stärken und Schwächen des Chemiestandortes Europa, die Standort-Kriterien für internationale Investoren sowie die Vorstellung der Ziele und Aufgaben der European Chemical Sites and Promotion Platform (ECSPP) sind weitere Themen der Jahrestagung.

Bayer Industry Services, ein Joint-Venture von Bayer und Lanxess, ist unter dem neuen Namen Currenta zu einem modernen Chemieparkmanager geworden, wie Currenta-Geschäftsführer Klaus Schäfer betont: "Die neue Identität war der vierte Baustein auf dem Weg zu einem modernen Serviceunternehmen." Auf der Tagung wird Schäfer den europäischen Chemiepark "Chempark" vorstellen und unter anderem auf die Verantwortung für Standort und Umwelt sowie klimafreundliche Energie-Erzeugung eingehen.

Den BASF- Chemiekomplex im spanischen Tarragona stellt Joan Maria Garcia Girona (Werksleiter Standort Tarragona, BASF Espagñola) vor und geht auch auf die chemische Industrie in Spanien ein. Über Erfahrungen von Standortansiedlungen in China spricht Thomas Glatte (Leiter Corporate Real Estate Management, BASF). Er stellt verschiedene Formen des Markteintritts vor und erläutert, wie die Standortsuche von den Interessenlagen des Staats und des Unternehmens beeinflusst werden.

"Das Industriepark-Modell kommt in Kontakten mit ausländischen Unternehmen sehr gut an", berichtet Petronella Gerards, Leiterin des Standortmarketings im Nuon Industriepark Oberbruch. Die zuverlässige Versorgung mit einem breiten Energiemix sowie die gesicherte Entsorgung und die Vernetzung von Logistik und Infrastruktur sind deutliche Standortvorteile. An manchen Industriestandorten wie zum Beispiel Kalle-Albert bei Wiesbaden gibt es keine deutschen Gesellschafter mehr. Nuon-Geschäftsführer Jakob Wöllenweber und Brendan Bilton, CEO der Ceramic Fuel Cells Europe, werden auf der EUROFORUM-Tagung im Detail die Bedeutung der Kunden-Ausrichtung erläutern. Wie der Standort Deutschland in den USA und Japan vermarktet werden kann, stellt Rolf Gohdes (Director Chemical Parks, Invest in Germany) vor.

Weiter stellt Stefan Pilath (Leiter Technisches Controlling, Sasol Germany) die Ergebnisse einer Benchmark-Studie über Energiepreise in Chemieparks vor. Unter dem Motto "Notfallprävention" erläutert der Fraport-Generalbevollmächtigte Volker Zintel die Herausforderungen in puncto Sicherheit für das komplexe Verkehrssystem im "Industriepark Flughafen". Erfolgreiche Kooperationen zwischen Chemieparks ist Thema des Infraserv-Geschäftsleiters Dr. Bernhard Langhammer. Anhand des Modells "n.g.neering" stellt Langhammer Kooperationen als mögliche Antwort auf den steigenden Wettbewerbsdruck vor.

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