Weißbuch der britischen Regierung zu Innovation

"Innovation Nation" - Erschließung der Talente aller Bürger Voraussetzung für Wohlstand

17.03.2008

Die britische Regierung unter Federführung des Ministeriums für Innovation, Hochschulen und Weiterbildung hat in London ihr Weißbuch zu Innovation veröffentlicht. Unter dem Titel "Innovation Nation" gibt es einen Ausblick auf die britische Innovationspolitik in den kommenden Jahren. Das Weißbuch führt Maßnahmen auf zur Förderung von Innovationen, Forschung im öffentlichen und privaten Sektor, internationaler Zusammenarbeit, sowie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Ziel dieser Initiativen ist die weitere Steigerung der seit 1997 kontinuierlich gewachsenen Produktivität, die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in Wissenschaft und Technik, sowie die Stärkung des öffentlichen Sektors als Innovationstreiber. Das Weißbuch kündigt ferner Maßnahmen an, um verstecktes Innovationspotenzial im Dienstleistungssektor und der Kreativwirtschaft zu erschließen.

"Innovation Nation" kündigt zudem die Veröffentlichung von konkreten Strategien und Aktionsplänen an. So wird die britische Regierung im Herbst 2008 eine Strategie für einen besseren Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vorlegen. Ferner ist eine Strategie für internationale Zusammenarbeit bei Bildung, Forschung und Innovation, sowie die Entwicklung eines umfassenden Leitfadens zur Finanzierung von Innovationen geplant. "Wir möchten Innovation in jeden Bereich unserer Wirtschaft tragen, aber wir möchten auch unsere öffentlichen Dienste innovativer gestalten", betonte Innovationsminister John Denham anlässlich der Veröffentlichung. "Wir müssen dafür in die Menschen investieren und ihre verborgenen Talente entwickeln. Wir wollen Forschung ausbauen und Wissensvorsprünge nutzen."

Das Weißbuch kündigt dazu viele konkrete Maßnahmen an:

- Förderung von Innovationen im öffentlichen Sektor durch innovationsorientierte Beschaffungspläne aller Ressorts;

- Neuorientierung der Forschungsförderung für kleine Unternehmen, insbesondere im Bereich der technologie-basierten Forschung und Entwicklung;

- Intensivierung des Personalaustauschs zwischen privatem und öffentlichem Sektor;

- Verdopplung der Anzahl der vom Technology Strategy Board finanzierten Innovationsplattformen in den kommenden drei Jahren, bei denen Wirtschaft und Wissenschaft innovative, wirtschaftlich verwertbare Technologien entwickeln bis hin zu Prototypen;

- Vergabe von bis zu 1000 Innovationsgutscheinen jährlich im Wert von drei Millionen Pfund als Anreiz für die Zusammenarbeit von kleinen Unternehmen mit Forschungseinrichtungen;

- Bereitstellung von 150 Millionen Pfund in den kommenden drei Jahren für den Enterprise Capital Fund, einem Startup-Fonds, der neuen Technologieunternehmen Finanzierungshilfen von bis zu zwei Millionen Pfund gewährt;

- Einrichtung eines neuen Zentrums für Innovationsforschung, zu dessen Aufgaben unter anderem die innovationspolitische Beratung der britischen Regierung gehören wird, sowie eines Innovationslabors für öffentliche Dienstleistungen.

Ab Herbst 2008 will die britische Regierung jedes Jahr einen Innovationsbericht vorlegen.

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