Air Liquide verspricht weiter 11 bis 12 Prozent Kapitalrendite
(dpa-AFX) Der französische Gasehersteller Air Liquide will seinen Vorsprung gegenüber dem deutschen Konkurrenten Linde verteidigen und seine zweistellige Rendite auch in der Wirtschaftskrise halten. "Wir streben an, eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von heute elf bis zwölf Prozent nach Steuern dauerhaft beizubehalten", sagte Air-Liquide-Chef Benoit Potier der "Wirtschaftswoche" (Montag). Er kündigte zudem an, an seiner Mittelfristplanung, jährlich acht bis zehn Prozent mehr Umsatz zu machen, festzuhalten. "Diese Planung gilt weiter, auch wenn wir aufgrund der Krise für das Erreichen der Wachstumsziele etwas länger brauchen."
Eine weitere grundlegende Konsolidierung des Marktes sieht Potier nach eigenen Worten nicht. Schon aus kartellrechtlichen Gründen sei kaum vorstellbar, dass sich bei den vier Großen, Air Liquide, Linde, Praxair (USA) und Air Products (USA), etwas ändere. "Wir setzen nicht alles daran, größer zu sein, denn unser Geschäft ist sehr kapitalintensiv, und für uns hat langfristiges, marktorientiertes Wachstum Priorität", sagte Potier. "Für uns zählen in erster Linie die Rentabilität und die Dividende, die wir unseren Anteilseignern zahlen."
Den Vorsprung gegenüber Linde aktuell liegt der Umsatz von Air Liquide laut Potier 10 bis 15 Prozent über dem des deutschen Wettbewerbers erklärte Potier mit dem anderen Business-Mix: "Wir sind weltweit die Nummer eins bei Kunden der Großindustrie und im Gesundheitssektor. Beides sind Sektoren, die auch in der Krise gewachsen sind. Insofern haben wir von der Situation profitiert." Der französische Gasehersteller hatte 2004 den deutschen Wettbewerber Messer Griesheim sowie 2007 die deutsche Engineering-Firma Lurgi übernommen.
Sorgen bereitet Potier der osteuropäische Markt: Das erhoffte deutliche Wachstum habe sich dort nach der Übernahme von Messer Griesheim nicht eingestellt: "Die Märkte wachsen zwar, aber sie sind noch klein. Die Krise hat das Wachstum dort stark gebremst, und ich frage mich, wie es dort nach der Krise weitergeht, sagte der Air-Liquide-Chef.
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