Kohlendioxid als Rohstoff
Diese chemische Reaktion könnte es eines Tages erlauben, das klimaschädliche Gas sinnvoll zu nutzen
Pixource, pixabay.com, CC0
Um Kohlendioxid in einen Alkohol zu überführen, ohne dass dabei unerwünschte Abfallprodukte entstehen, ist eine zweischrittige Reaktion erforderlich. Das Problem: Die beiden Teilreaktionen sind aus energetischen Gründen quasi nicht unter einen Hut zu bringen. Um die Prozesse aus thermodynamischer Sicht vereinbar zu machen, braucht es geeignete Katalysatoren, die die Teilreaktionen erleichtern.
Katalysator und Lösungsmittel entscheidend
Das Team testete zahlreiche Substanzen und fand schließlich zwei Katalysatoren, die die erforderlichen Eigenschaften besitzen: eine Kupferverbindung für den ersten Reaktionsschritt und eine Verbindung aus Rhodium und Molybdän für den zweiten Schritt. Entscheidend war auch die genaue Zusammensetzung und Menge des Lösungsmittels, in dem die Reaktion stattfand.
So läuft die Reaktion ab
In der ersten Teilreaktion, Carboxylierung genannt, koppelten die Forscher CO2 an eine Kohlenwasserstoffverbindung. Dazu wird ein Proton (H+) von der Kohlenwasserstoffverbindung abgespalten; an der frei werdenden Stelle dockt das CO2-Molekül an, und es entsteht eine Säure. Das überschüssige Proton wird von einer Base aufgenommen. Im zweiten Schritt, der Hydrogenierung, wird die Säure durch Übertragen von Protonen in einen Alkohol umgewandelt. Dabei gibt die Base das zuvor aufgenommene Proton wieder ab und wird so recycelt.
Dass diese Reaktion machbar ist, zeigte das Team anhand der Kohlenwasserstoffverbindung Phenylacetylen. In weiteren Studien muss sich zeigen, ob das Prinzip auf andere organische Verbindungen ausgeweitet werden kann.
Wirtschaftlich und ökologisch von Vorteil
Mit dem vorliegenden Katalysatorsystem erzielten die Forscher für die Base eine Recyclingrate von 40 Prozent. „Das zeigt, dass die Base nicht während der Reaktion zerstört wird, aber dass das Verfahren noch deutlich verbessert werden muss, um industriell anwendbar zu werden“, sagt Lukas Gooßen, Mitglied im Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation, kurz Resolv. „Wir haben einen ersten wichtigen Schritt gemacht, um CO2 für die chemische Industrie nutzbar zu machen, was wirtschaftlich und ökologisch ein großer Vorteil wäre.“
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