Kunststoffpreise im ersten Quartal 2010: Massiver Anstieg bei Standardkunststoffen

Technische Kunststoffe im Aufbruch

20.04.2010 - Deutschland
Bei steigender Nachfrage und anziehenden Vorproduktpreisen haben sich Massenkunststoffe im ersten Quartal 2010 drastisch verteuert. Der zunächst geringe Preisanstieg der höherwertigen Technischen Kunststoffe hat sich im Quartalsverlauf beschleunigt. In beiden Segmenten wird es im April und Mai voraussichtlich zu weiteren Preiserhöhungen kommen, berichtet der Branchendienst „KI - Kunststoff Information“. Der Preisindex „Plastixx ST“ für Standardkunststoffe kennt seit Jahresbeginn nur eine Richtung - steil nach oben: von 1.616 Punkten im Dezember 2009 auf 1.880 Punkte im März (+13,3%). Am stärksten verteuerten sich in diesem Zeitraum PE-LD/LLD, PP und PS mit Steigerungsraten von rund 20 Prozent, gefolgt von PE-HD, EVA und EPS, die um 12 bis 15 Prozent teuerer wurden. PET kostete rund 8 Prozent, PVC bis zu 6 Prozent mehr. Verglichen mit dem ersten Quartal 2009 verteuerten sich Standardkunststoffe im ersten Quartal 2010 um durchschnittlich 38 Prozent! Verantwortlich für die Steigerung sind die wieder deutlich anziehende Nachfrage, vor allem auch in Asien, sowie die Verteuerung der petrochemischen Vorprodukte. Der schwächelnde Euro verstärkt diese Effekte zusätzlich. Für April und Mai ist keine Richtungsänderung zu erwarten, jedoch werden sich die sehr hohen Steigerungsraten abschwächen. Bei den höherwertigen, aber mengenmäßig weniger bedeutsamen Technischen Kunststoffen sind die Preisausschläge generell weniger stark. Doch immerhin ist auch deren Preisindex „Plastixx TT“ von Dezember bis März von 1.053 Punkten um 6 Prozent auf 1.115 Punkte gestiegen. Für den Auftrieb sind im wesentlichen ABS und PP-Compounds verantwortlich, die in diesem Zeitraum um bis zu 14 bzw. bis zu 10 Prozent teuerer wurden. Vergleichsweise preisstabil zeigten sich PBT, POM und PMMA mit Veränderungen unter 3 Prozent. Polyamide (PA) lagen bezogen auf das erste Quartal im Mittelfeld, ihre monatlichen Veränderungsraten haben sich aber von Monat zu Monat erhöht und lagen alleine für März bei 2,7 bis 3,7 Prozent. Auch bei den Technischen Kunststoffen sind die ansteigende Binnennachfrage, insbesondere auch aus dem Automobilsektor, die internationale Angebotsverknappung und die Kostensteigerung bei den Vorprodukten ursächlich für den Kostenanstieg. Da sich die Angebotslage derzeit weiter zuspitzt, sind für die Technischen Kunststoffe im zweiten Quartal noch deutlichere Steigerungen zu erwarten. „Plastixx" bezeichnet den im Juni 2005 eingeführten Polymerpreisindex der „KI - Kunststoff Information“. Dieser Index bildet repräsentativ die Preisentwicklung von Kunststoffen in Westeuropa ab. Die Berechnung erfolgt monatlich auf Basis der von KI ermittelten und veröffentlichten Marktpreise für Standard-Thermoplaste und Technische Thermoplaste. Während der Plastixx die wichtigsten thermoplastischen Kunststoffe insgesamt umfasst, spiegelt der Plastixx ST die Preisentwicklung der Standard-Thermoplaste und der Plastixx TT diejenige der Technischen Thermoplaste wider. Die Basis für Plastixx, Plastixx ST und Plastixx TT ist Januar 2002 mit 1.000 Punkten.

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