LANXESS verkauft Geschäft mit Umkehrosmose-Membranen

LANXESS stellt Wasseraufbereitungsgeschäft neu auf

17.07.2020 - Deutschland

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess entwickelt sein Portfolio weiter und stellt sein Geschäft mit Technologien für die Wasseraufbereitung neu auf: Der Konzern konzentriert sich künftig auf das Geschäft mit Ionenaustauschern und will hier vor allem in Märkten für hochwertige Anwendungen wachsen.

LANXESS AG

LANXESS produziert am Standort Bitterfeld Ionenaustauscher der Marke Lewatit zur Wasseraufbereitung.

LANXESS trennt sich im Zuge dieser Neuausrichtung von seinem Geschäft mit Umkehrosmose-Membranen und verkauft es an den französischen Konzern SUEZ. Beide Unternehmen haben am 15. Juli 2020 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. LANXESS rechnet damit, dass die Transaktion bis zum Jahresende 2020 abgeschlossen ist.

„Das Membrangeschäft passt nicht mehr zu unserer strategischen Ausrichtung auf Spezialchemie“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands von LANXESS. „Wir sind überzeugt: Unter dem Dach von SUEZ hat das Geschäft die nötigen Voraussetzungen, um künftig sein volles Wachstumspotenzial zu entwickeln.“

Die Membranen, die eine wichtige Rolle in der Aufbereitung von Brack- und Meerwasser spielen, stellt LANXESS am Standort Bitterfeld her. SUEZ wird die dortige Anlage sowie die Forschungseinrichtungen mit allen Mitarbeitern übernehmen.

2019 hat LANXESS mit diesem Geschäft einen Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwirtschaftet.

Ionenaustauscher: Wachstum in Zukunftsbranchen

Das Geschäft mit Ionenaustauscher-Harzen wird LANXESS künftig weiter ausbauen. Der Konzern plant derzeit den Bau einer neuen Produktionsanlage, für die er in den kommenden Jahren zwischen 80 und 120 Millionen Euro investieren will. „Wir investieren jetzt in zusätzliche Kapazitäten für Ionenaustauscher, um die weltweit steigende Nachfrage bedienen zu können. Gleichzeitig wollen wir insbesondere in zukunftsträchtigen Marktsegmenten wachsen“, sagte Matthias Zachert.

Die neue Ionenaustauscheranlage soll eine Produktionskapazität zwischen 20.000 und 30.000 Kubikmetern haben und innerhalb der nächsten fünf Jahre fertig gestellt werden. Über den genauen Standort wird LANXESS in Kürze entscheiden. Bisher stellt der Spezialchemie-Konzern Ionenaustauscher an den Standorten Leverkusen, Bitterfeld und Jhagadia, Indien, her.

„Mit unseren Anwendungen für Wasserfilter-Kartuschen sind wir bereits einer der führenden Hersteller. Wir fokussieren uns nun zusätzlich auf hochspezialisierte Anwendungen, die sich durch eine hohe Nachfrage und starkes Wachstum auszeichnen. Etwa im Bereich Biotechnologie, in der Halbleiterindustrie oder bei der selektiven Entfernung von Metallen, zum Beispiel für die Batterieindustrie. Mit unserer Technologievielfalt sind wir dafür bestens aufgestellt“, sagte Bettina Blottko, Leiterin des Geschäftsbereichs Liquid Purification Technologies bei LANXESS.

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