H.C. Starck Tungsten investiert in Batterie-Pionier
Einzige bekannte, wolframbasierte Batterieanwendung kurz vor der Kommerzialisierung
Nyobolt bringt derzeit Lithium-Ionen-Batterien mit sehr hoher Leistungsdichte und ultraschnellen Ladefähigkeiten zur Marktreife und nutzt dabei die fortschrittlichen Wolframmaterialien von HCS in der Anode. Die Technologie des Unternehmens beruht auf zehnjähriger Forschung zu schnell aufladbaren Lithium-Ionen-Batterien unter Leitung der Batteriewissenschaftlerin Professor Dame Clare Grey von der University of Cambridge. Nyobolts einzigartige Anodensysteme auf Niob- und Wolframbasis zeigen eine überlegene Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Lithium-Ionen-Anodentechnologien.
Die Investition deckt den Großteil von Nyobolts Finanzierungsrunde der Serie B ab. Nach Angaben von HCS soll die Beteiligung die eigene Transformation in ein Hightech-Unternehmen, das durch die Entwicklung neuer Wolframanwendungen für Zukunftstechnologien eine hohe Wertschöpfung erzielt, beschleunigen.
Technologie mit umfassenden Vorteilen
Nyobolts innovative Technologie reduziert die Batterieladezeit gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien um über 90 Prozent auf weniger als fünf Minuten. Eine um den Faktor 10 höhere Eingangsleistungsdichte adressiert Nachteile herkömmlicher Lösungen wie zum Beispiel begrenzte Reichweite. Hinzu kommt eine deutlich höhere Lebensdauer mit entsprechenden Vorteilen bei den Betriebskosten. Zusätzlich arbeiten die Batterien in einem breiteren Temperaturbereich sicher und mit deutlich reduziertem Brandrisiko.
Diese Eigenschaften erlauben höhere Leistung und breitere Nutzungsmöglichkeiten in Zielanwendungen wie Hochleistungs- und Industriefahrzeugen, Automatisierung (Robotik), Haushaltsgeräten, kabellosen Elektrowerkzeugen, stationären Speichern und mobilem Schnellladen.
Langfristige Synergien
Während die Erlöse aus der HCS-Investition bei Nyobolt in den Aufbau von Anoden-Produktionskapazitäten und F&E-Zentren fließen, erwarten beide Parteien erhebliche weitere Synergien aus der künftigen Zusammenarbeit. Das betrifft unter anderem die folgenden Gebiete:
- Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für EV-Batterien unter Nutzung der Recyclingkompetenz von HCS einschließlich einer innovativen, umweltfreundlichen Technologie zum Recycling von Schwarzmasse;
- Nyobolts zuverlässige Versorgung mit Wolfram;
- Fortschritte bei der Kathodentechnologie auf Basis der langjährigen Erfahrung der HCS-Spezialisten in der Entwicklung von Kathodenmaterialien; sowie
- Know-how-Transfer in Produktion und Infrastruktur, da HCS auch über ein eigenes Analytiklabor im industriellen Maßstab verfügt, das auf die Analyse von Batteriematerialien sowie chemischer und physikalischer Eigenschaften anorganischer Pulver spezialisiert ist.
„Diese Investition markiert einen Meilenstein in unserer Strategie, unsere Wertschöpfungskette durch die Entwicklung innovativer Anwendungen dem Endverbraucher anzunähern“, sagt Hady Seyeda, CEO von H.C. Starck Tungsten Powders. „Dazu gehört ein Produktportfolio speziell für Batterie-Materialien, das wir kürzlich als ‚starck2charge‘ markenrechtlich geschützt haben. Die Technologie von Nyobolt stellt einen echten Durchbruch dar, den wir mit unserer umfassenden Erfahrung in der Überführung innovativer Lösungen in die industrielle Fertigung unterstützen können. Nicht zuletzt wird die Partnerschaft durch verbessertes Recycling und neue Nutzungsmodelle dazu beitragen, die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft für Batterien voranzutreiben.“
Craig Bradshaw, CEO von Masan High-Tech Materials, kommentiert: „Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir gut zwei Jahre nach der Übernahme und Integration von H.C. Starck Tungsten Powders bereits in der Lage waren, die Bandbreite unserer unternehmerischen Fähigkeiten durch eine signifikante Beteiligung an Nyobolt zu erweitern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Nyobolt-Team im Ausbau ihres Produktangebots, bei dessen Herstellung und Markteinführung und in der Entwicklung eines kompletten Lebenszyklus für die anspruchsvollen strategischen Materialien in den Nyobolt-Batterien.“
Professorin Dame Clare Gray, Mitbegründerin und leitende Wissenschaftlerin von Nyobolt, fügt hinzu: „Wir freuen uns, unsere Technologien von der Entwicklung zur Markteinführung zu bringen. Wir haben Nyobolt nach der Entdeckung neuer, wolframhaltiger Anodentechnologien mit bemerkenswerter Schnellladefähigkeit gegründet, um diese Eigenschaften in Anwendungen für alle Bereiche des täglichen Lebens im Markt verfügbar zu machen. Die Finanzierung durch H.C. Starck Tungsten Powders wird Nyobolt dabei helfen, unsere Aktivitäten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten auszubauen und eine nachhaltigere Lösung in die Energiespeicherbranche einzuführen. Die Nyobolt-Technologie wird nicht nur Netto-Null sowohl bei der Elektrifizierung des Verkehrs als auch bei der Speicherung sauberer und erneuerbarer Energie im und außerhalb des Netzes ermöglichen. Mit der Investition von H.C. Starck werden Nyobolts ultraschnell aufladbare Hochleistungsbatterien auch eine führende Rolle dabei spielen, die von Regierungen auf der ganzen Welt gesetzten Ziele für saubere Energie zu erreichen.“
„Schnelle Ladevorgänge bleiben eine kritische, unerfüllte Voraussetzung bei der weltweiten Versorgung mit nachhaltigeren Energieformen“, ergänzt Sai Shivareddy, CEO and Mitbegründer von Nyobolt. „Diesen Bedarf adressiert unsere Technologie. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit H.C. Starck Tungsten Powders und betrachten sie als Sprungbrett dafür, umfangreicher und schneller an den Markt zu gehen und das wahre Potenzial der Nyobolt-Technologien aufzuzeigen. Die Serie-B-Finanzierung wird Nyobolt an die Spitze der schnelllebigen Batterieindustrie bringen und es uns ermöglichen, die Einzigartigkeit der Batterietechnologie zu präsentieren, die unser Expertenteam zur Transformation der Energiespeicherindustrie entwickelt hat. Mithilfe der Investitionen und Technologien von H.C. Starck Tungsten Powders werden wir bei Nyobolt die Fertigungskapazitäten erweitern und gleichzeitig durch ein effektives Recycling- und Wiederverwertungsprogramm unseren CO2-Fußabdruck minimieren.“
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