Strom auch bei schlechten Lichtverhältnissen

2. Platz für Empa-Spin-off «Perovskia Solar»

02.01.2023 - Schweiz

Das Empa-Spin-off «Perovskia Solar» hat beim Innovationswettbewerb «Swiss Innovation Challenge» den zweiten Platz erreicht und damit mehr als 100 Mitbewerber hinter sich gelassen. Die Preise wurden von Bundesrat Guy Parmelin überreicht. «Perovskia Solar» fertigt digital gedruckte, anpassbare Solarzellen, die sich nahtlos in elektronische Geräte und Sensoren integrieren lassen und auch bei schlechten Lichtverhältnissen Strom produzieren.

Swiss Innovation Challenge

Preisverleihung an der «Swiss Innovation Challenge»: Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, überreicht den Scheck über den Spezialpreis «Bau» in Höhe von 12'500 Franken an Anand Verma, CEO und Gründer des Empa-Spinoff «Perovskia Solar»

Perovskia Solar AG

Massgefertigte, digital gedruckte Solarzellen von «Perovskia Solar»: Die Solarzellen sind so zugeschnitten, dass sie sich nahtlos in elektronische Geräte und Sensoren integrieren lassen.

Swiss Innovation Challenge
Perovskia Solar AG

Eine grosse Anzahl Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgte am 24. November 2022 die Preisverleihung der «Swiss Innovation Challenge 2022» (SIC 2022) im Haus der Wirtschaft in Pratteln/BL. 2022 gingen mehr als 100 Bewerbungen zum «First Pitch» des schweizweit grössten Innovationswettbewerbs ein; 25 davon hatten es bis in die Finalrunde geschafft. Den zweiten Platz errang das Empa-Spin-off «Perovskia Solar», gegründet vom ehemaligen Empa-Forscher Anand Verma, gemeinsam mit Toby Meyer, einem Solar-Pionier und langjährigen CEO der Firma «Solaronix». Im wissenschaftlichen Beratergremium von Perovskia Solar sind unter anderem Frank Nüesch, Leiter der Empa-Abteilung «Functional Polymers«, und der Empa-Oberflächenspezialist Jakob Heier.

Strom auch bei schlechten Lichtverhältnissen

«Perovskia Solar» entwickelt und fertigt digital gedruckte, anpassbare Solarzellen für Erstausrüster. Die Solarzellen sind so zugeschnitten, dass sie sich nahtlos in elektronische Geräte und Sensoren integrieren lassen. Sie arbeiten auch bei schlechten Lichtverhältnissen wie in Wohnungen und Büros effizient. Firmengründer Anand Verma forschte von 2015 bis 2020 an der Empa an Druckverfahren für flexible, anorganische Perowskit-Solarzellen, bevor er sich mit seiner Firma selbständig machte. Verma hat das Drucken gewissermassen von der Pike auf gelernt und an der Empa perfektioniert: Nach einem «Bachelor of Engineering in Printing and Media Technology» in Indien startete er seine Karriere als Produktionsingenieur bei der Zeitung «India Today». Dann machte er Schluss mit Papier: Im Masterstudium an der Technischen Universität Chemnitz und am «Holst Center» in Eindhoven beschäftigte sich der Wissenschaftler mit dem Druck von Elektronik-Bauteilen. Danach schaute er den OLED-Herstellern Novaled und Cynora auf die Finger, forschte für die Unternehmen an Farbstoffen, Rezepturen und neuen Drucktechnologien für OLEDs. Schliesslich folgten fünf Jahre Forschungsarbeit an der Empa.

Hauptgewinn aus der Hand des Bundesrats

Die «Swiss Innovation Challenge» wird von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), der Wirtschaftskammer Baselland und der Basellandschaftlichen Kantonalbank unterstützt. Der Wettbewerb hat seit seiner Lancierung im Jahr 2014 mehr als 850 Projekte gefördert und zur Schaffung von mehr als 1'650 Arbeitsplätzen beigetragen. Bis heute wurden über 300'000 Franken an Preisgeldern vergeben und 650'000 Franken an Betreuungsleistungen in Form von Seminaren, Coachings und Mentoring gewährt.

Die Siegerin der diesjährigen «Swiss Innovation Challenge», die aiEndoscopic AG, durfte den Siegerpokal und einen Scheck über 20'000 Franken direkt aus der Hand von Bundesrat Guy Parmelin in Empfang nehmen. «Perowskia Solar» erhielt als Zweitplatzierte 5000 Franken und wurde zudem mit dem Spezialpreis «Bau» in Höhe von 12'500 Franken geehrt, der von der Ulrich Stamm Wohltätigkeitsstiftung unterstützt wird. Der dritte Platz, mit 5000 Franken dotiert, ging an das Unternehmen Spirecut AG.

«Das was wir tun, macht Sinn.»

«Das Wichtigste, was man durch diese Auszeichnung erhält, ist Sichtbarkeit, und zwar nicht nur in der Schweiz, sondern auch an Orten, an denen man noch nie gewesen ist. Das macht einen riesigen Unterschied», sagte Anand Verma in seiner Dankesrede. «Darüber hinaus bringt der Preis unserem Startup eine gewisse Glaubwürdigkeit, der Partner und Investoren vertrauen können – denn es wurde bestätigt: Das, was wir tun, macht Sinn.» Davon zeugt laut Verma auch die Tatsache, dass das Jungunternehmen bereits eine zweistellige Anzahl zahlender Kunden mit ihren gedruckten Solarzellen beliefert – und das weniger als ein Jahr nach der Firmengründung.

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