Nanotechnologie: Studie zeigt dringenden Bedarf an Referenzmaterialien

Zwei neue Entwicklungen könnten entscheidende Fortschritte bringen

23.07.2025
AI-generated image

Symbolbild

Ob elektronische Bauteile, innovative Medikamente oder moderne Umweltanalytik: Nanomaterialien stecken in vielen Zukunftstechnologien. Damit sie sicher und zuverlässig eingesetzt werden können, braucht es präzise Vergleichsstandards. Hierbei bestehen jedoch erhebliche Lücken, wie eine aktuelle Studie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und des Metrology Research Centre Kanada zeigt. Zwei neue Entwicklungen könnten entscheidende Fortschritte bringen.

Referenzmaterialien sind sehr hochwertige, umfassend charakterisierte Proben, mit denen Labore ihre Messgeräte überprüfen oder kalibrieren und neue Messmethoden entwickeln oder in ihren Laboratorien etablieren können. Sie sorgen dafür, dass Messungen vergleichbar und Ergebnisse zuverlässig sind. „Ohne verlässliche Vergleichsstandards können wir nicht garantieren, dass Nanomaterialien sicher sind – weder für den Menschen noch für die Umwelt“, betont Ute Resch-Genger von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

Zwar gibt es bereits einige Nano-Referenzmaterialien, allerdings decken diese viele wichtige Eigenschaften wie die genaue Form, Größenverteilung, Zusammensetzung, und Oberflächenchemie sowie die Partikelkonzentration nicht ab. Besonders kritisch ist das in der Medizin, wo Nanopartikel z. B. in Impfstoffen oder Krebstherapien eingesetzt werden. Auch für die Risikobewertung von Nanomaterialien sind genaue Messungen entscheidend.

Neue Referenzmaterialien für mehr Sicherheit

Zwei neue Entwicklungen geben jetzt Anlass zur Hoffnung: Erstmals haben Wissenschafter*innen der BAM und dem Metrology Research Centre zwei neue nanoskalige Referenzmaterialien entwickelt- Eisenoxid-Nanowürfel und lipidbasierte Nanopartikel.

Eisenoxid-Nanopartikel werden beispielsweise für bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Da sie nicht nur kugelförmig sind, sondern verschiedenen Formen haben oder eine breite Größenverteilung aufweisen können, wurden erstmals Referenzmaterialien in Würfelform entwickelt.

Lipidbasierte Nanopartikel spielen eine wichtige Rolle als Trägersysteme für Medikamente, etwa in Impfstoffen oder bei Krebstherapien. Sie helfen, Wirkstoffe gezielt im Körper zu platzieren und Nebenwirkungen zu reduzieren. Dass es nun erste Nano-Referenzmaterialien gibt, ist ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit in der Medizin und in den Lebenswissenschaften.

Forschungsbedarf bleibt groß

Trotz dieser Fortschritte besteht weiter erheblicher Handlungsbedarf. So betonen die Autor*innen der Studie die Notwendigkeit, weitere Nano-Referenzmaterialien zu entwickeln – etwa mit bekannter Oberflächenchemie, wie sie aktuell in dem von der BAM koordinierten europäischen Metrologieprojekt SMURFnano (23NRM02) entstehen. Zudem braucht es Materialien, die mehrere Eigenschaften gleichzeitig abbilden und unter praxisnahen Bedingungen einsetzen lassen. Besonders wichtig ist es außerdem, Charakterisierungsdaten von Nanomaterialien in öffentlich zugänglichen Datenbanken bereitzustellen. So können neue Nanomaterialien und Technologien schneller und sicherer in die Anwendung gebracht werden.

Originalveröffentlichung

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

Starna

Starna von Starna Scientific

Hochwertige Präzisionsküvetten aus Quarzglas und Glas für alle Anwendungen

Kundenspezifische und OEM-Optionen. Alle gängigen Küvetten ab Lager lieferbar!

Glasküvetten
Certified reference materials of the European Commission's Joint Research Centre

Certified reference materials of the European Commission's Joint Research Centre von ERM

Zertifizierte Referenzmaterialien für Umwelt-, Lebensmittel-, klinische und industrielle Analytik

Zertifizierte Referenenzmaterialien (ZRM) schaffen Vertrauen in die Analysenrichtigkeit

Zertifizierte Referenzmaterialien Spektroskopie

Zertifizierte Referenzmaterialien Spektroskopie von Starna Scientific

Starna Scientific: Ihre Lösung für präzise Spektroskopie-Kalibrierung

ISO-zertifizierte Referenzmaterialien für genaue und sichere Spektroskopie

NanoStandard™ / MicroStandard™

NanoStandard™ / MicroStandard™ von Applied Microspheres

Hochgradig gleichmäßige Polymerpartikelgrößenstandards mit rückverfolgbaren mittleren Durchmessern

Rückführbar sowohl auf das internationale Einheitensystem (SI) als auch auf NIST

Partikelgrößenstandards
SmartCal

SmartCal von Mettler-Toledo

Zertifiziertes Referenzmaterial für Ihre Feuchtigkeitsmessgeräte

SmartCal überprüft die Leistung von Moisture Analyzern in nur 10 Minuten

Zertifizierte Referenzmaterialien
Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Revolutioniert künstliche Intelligenz die Chemie?