Fukushima: Hubschrauber werfen Wasser auf Reaktoren

17.03.2011 - Japan

(dpa-AFX) Mit Löschhubschraubern in der Luft und Wasserwerfern am Boden soll die befürchtete Nuklear-Katastrophe im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Eins noch abgewendet werden. Am Donnerstagvormittag (Ortszeit) starteten Armee-Hubschrauber mit tonnenschweren Wasserladungen und kippten mehrfach einen riesigen Wasserschwall über den Reaktor 3. Der Fernsehsender NHK zeigte Live-Bilder von der Aktion, die mit dem Abwerfen der ersten Wasserladung um 9.48 Uhr begonnen hatte.

Die Hubschrauber können dem Fernsehsender zufolge jeweils 7,5 Tonnen Wasser tragen. Mehrmals ergoss sich ein langer Vorhang aus Wasser über den Block 3, dessen Dach bei einer Explosion abgerissen worden war. Wie viele Tonnen Wasser die Hubschrauber bei jedem Anflug genau abwarfen und wie gezielt sie den Reaktor trafen, war zunächst unklar.

Die teils verwackelten und unscharfen NHK-Aufnahmen stammten von einem Hubschrauber, der außerhalb der Sicherheitszone in mehr als 30 Kilometern Entfernung von dem Unglücks-AKW kreiste.

Parallel gingen elf Wasserwerfer vor dem AKW in Stellung. Sie sollen neben dem Reaktor 3 vor allem den Nachbarblock 4 kühlen, wie NHK berichtete. Dort ist das Dach nämlich noch teilweise intakt und ein Kühlversuch mit Hubschraubern erscheint wenig vielversprechend. Die Wasserwerfer sollten am Donnerstagvormittag zum Einsatz kommen.

Das Wasser aus der Luft und vom Boden soll die Temperatur im Kraftwerksinnern der havarierten Anlagen senken. Die Brennelemente in Reaktor 3 enthalten auch hochgiftiges Plutonium und liegen teilweise frei. Die wichtige innere Reaktorhülle des Blocks 3 sei möglicherweise beschädigt, hatte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch berichtet. Später hieß es, die Hülle sei intakt. Die Angaben der Behörden sind seit Tagen oft widersprüchlich.

Vor dem Hubschraubereinsatz war aus der Luft die Radioaktivität gemessen und entschieden worden, dass der Einsatz möglich sei. Am Mittwoch war ein entsprechender Einsatz unter Verweis auf viel zu hohe Strahlungswerte verschoben worden.

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