Polysiliciumpreise und stabiles Chemiegeschäft bestimmen die Erwartungen von WACKER für 2013
Die Wacker Chemie AG hat das Geschäftsjahr 2012 mit niedrigeren Umsatz- und Ertragswerten abgeschlossen. Wie der Münchner Chemiekonzern bei der Vorlage seines Geschäftsberichts bekannt gab, fiel der Konzernumsatz mit 4,63 Mrd. € (Vj. 4,91 Mrd. €) um knapp 6 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren niedrigere Preise für Solarsilicium und Halbleiterwafer. Insgesamt haben Preiseffekte den Konzernumsatz des vergangenen Jahres um rund 700 Mio. € oder mehr als 14 Prozent gemindert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf 787 Mio. € (Vj. 1,1 Mrd. €). Damit errechnet sich eine EBITDA-Marge von 17,0 (Vj. 22,5) Prozent. Vor allem die Überkapazitäten in der Solarindustrie sind der Grund dafür, dass das EBITDA im Jahresvergleich um 29 Prozent zurückgegangen ist. Die Preise für Solarsilicium haben sich innerhalb eines Jahres halbiert. Dagegen konnten die Chemiebereiche von WACKER vor allem wegen der stark wachsenden Nachfrage nach Polymerprodukten ihr EBITDA gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent steigern. Unter dem Strich hat WACKER das Geschäftsjahr 2012 mit einem Konzernergebnis von 107 (Vj. 356) Mio. € abgeschlossen. Das sind 249 Mio. € weniger als vor einem Jahr.
In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres entwickeln sich die Chemiebereiche anhaltend solide. Hier verzeichnet der Konzern im Rahmen der üblichen Saisonalität des Geschäfts in den Wintermonaten eine zufriedenstellende Nachfrage. Bei Polysilicium setzt WACKER gegenwärtig deutlich höhere Mengen ab als erwartet. Die Preise sind derzeit stabil auf einem niedrigen Niveau. Im Geschäft von Siltronic zeichnet sich noch keine grundlegende Trendwende ab. Die Nachfrage nach Halbleiterwafern ist weiterhin gering und die Preise sind niedrig. Insgesamt wird WACKER im 1. Quartal 2013 voraussichtlich den Umsatz des Vorquartals übertreffen, den Wert des 1. Quartals 2012 aber nicht erreichen, weil damals die Preise für Polysilicium noch fast doppelt so hoch waren wie heute.
Im Gesamtjahr 2013 erwartet WACKER einen Konzernumsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Das setzt voraus, dass es zu keinen wesentlichen Handelsbarrieren in der Solarindustrie kommt und die Nachfrage im Halbleitergeschäft in der zweiten Jahreshälfte anzieht. Die Absatzmengen sollen in allen Geschäftsbereichen weiter wachsen. Umsatz und EBITDA der Chemiebereiche werden höher erwartet als im Jahr 2012. Gleichzeitig werden die Preise für Halbleiterwafer voraussichtlich im Durchschnitt niedriger ausfallen als im Vorjahr. Unter der Annahme, dass die Preise für Polysilicium auf dem Niveau des 4. Quartals 2012 bleiben, wird das Konzern-EBITDA im Jahr 2013 unter dem Wert des Vorjahres erwartet.
„2013 wird aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr für WACKER“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Der Halbleitermarkt bewegt sich zunächst seitwärts. Die Preise für Polysilicium sind niedrig, haben aber den Boden erreicht. Der Bedarf unserer Solarkunden hat jedoch deutlich zugenommen. Die Auslastung unserer Polysiliciumproduktion geht stark nach oben. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann eröffnet das Chancen für höhere Preise. Das gut laufende Chemiegeschäft ist weiterhin ein wichtiger Stabilitätsfaktor für den Konzern.“
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