Forschung zu Biogas-Gärprodukten
Knapp 8.000 Biogasanlagen gibt es derzeit in der Bundesrepublik. Dort wird Biomasse vergoren und hauptsächlich Biogas erzeugt. Es entstehen dabei aber auch Nebenprodukte: Gärreste mit wertvollen Düngestoffen. Nur wenige Biogasanlagen bereiten diese Reste auf vermarkten sie anschließend professionell. Dabei könnten diese Gärreste beispielsweise als Düngerpellets auch für Gartenbesitzer, den Gemüsebau und andere Bereiche interessant sein.
Im Verbund mit renommierten Partnern startet nun an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums das Forschungsprojekt GÄRWERT. Das Projekt läuft über drei Jahre mit einem finanziellen Gesamtvolumen von circa 650.000 Euro. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe ist der Projektträger. Der Titel steht für „GÄRprodukte ökologisch optimiert und WERTorientiert aufbereiten und vermarkten“.
Zum ersten Mal werden in dem Projekt Aufbereitungsverfahren für Gärreste erforscht und in ihrer Gesamtheit nach technischen, wirtschaftlichen, pflanzenbaulichen und ökologischen Aspekten bewertet. Für die verschiedenen Verwertungspfade sollen erfolgversprechende Vermarktungsmöglichkeiten ausgearbeitet werden. Außerdem wollen die Forscher dafür die geeigneten Aufbereitungsverfahren auswählen. An der HfWU leiten das Projekt die Professoren Dr. Carsten Herbes (Institute for International Research on Sustainable Management and Renewable Energy) und Dr. Carola Pekrun (Institut für angewandte Agrarforschung). Als weitere Partner sind an dem Projekt die Universität Hohenheim, die Technische Universität Berlin, das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft sowie der Fachverband Biogas und die Gütegemeinschaft Gärprodukte beteiligt. Für das Projekt werden drei Doktoranden eingestellt und zusätzliches technisches Personal.
Prof. Dr. Konrad Reidl, Leiter des Institutszentrums für angewandte Forschung und Prof. Dr. Willfried Nobel, Prorektor für Forschung, sind sich sicher: „Dieses Projekt ist ein Beispiel für die fakultäts- und institutsübergreifende Forschung. Hier liegen für die HfWU noch große Potenziale.“
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