Merck & Co vs. Merck KGaA: US-Konzern mit neuer Klage im Namensstreit
Nach einer Schlappe reagieren die Amerikaner mit einer neuen Klage
(dpa) Neue Runde im langjährigen Namensstreit: Der US-Pharma- und Chemieriese Merck & Co hat den deutschen Konkurrenten Merck KGaA in den USA wegen missbräuchlicher Namensnutzung verklagt. Die Amerikaner wollen verhindern, dass der Darmstädter Konzern in den USA die Marke Merck vertritt und fordern Schadenersatz, wie aus der am Freitag eingereichten Klage hervorgeht. Bei einer ähnlichen Klage in Großbritannien hatte das US-Unternehmen zuvor eine Schlappe erlitten.
In der 88-seitigen Klageschrift, die beim Bezirksgericht in New Jersey eingereicht wurde, listen die Anwälte von Merck & Co diverse Beispiele auf, in denen der deutsche Wettbewerber den ehemals gemeinsamen Firmennamen in unzulässiger Weise verwendet haben soll. Von Online-Auftritten über Messestände bis hin zu Aussagen von Merck-KGaA-Managern reichen die Beispiele, in denen sich die Deutschen nicht ausreichend von dem US-Konzern abgegrenzt haben und so gegen dessen Markenrechte verstoßen haben sollen.
Um die Vorwürfe zu verstehen, muss man die Vorgeschichte kennen: Beide Unternehmen haben gemeinsame Wurzeln, die weit zurückreichen. Zunächst war die amerikanische Merck ein Ableger für das florierende Exportgeschäft der Deutschen. Im Ersten Weltkrieg wurde die US-Tochter enteignet. Seitdem teilen sich beide Unternehmen den Namen. Laut Merck & Co gibt es ein Abkommen, das es den Darmstädtern verbietet, in den USA aufzutreten, ohne sich klar abzugrenzen. An diese Vereinbarung würde sich Merck KGaA aber nicht halten.
Mit der Klage will Merck & Co nicht nur erreichen, dass der deutsche Rivale auf dem US-Markt in die Grenzen verwiesen wird. Die Amerikaner fordern auch Schadensersatz. Merck KGaA soll zudem alle finanziellen Gewinne und Vorteile durch den vermeintlichen Missbrauch des Namens in den USA an Merck & Co abgeben. In Darmstadt hält man sich zu der US-Klage bislang bedeckt. Die Deutschen veröffentlichten aber ein Statement zum Rechtsstreit in England, der zu ihren Gunsten entschieden wurde.
Der Londoner High Court of Justice habe nach dreijährigem Prozess geurteilt, dass die alleinige Verwendung des Namens Merck als Handelsmarke oder Unternehmensname in Großbritannien durch Merck & Co eine Vertragsverletzung gegenüber Merck KGaA darstelle. Bei dem Verfahren ging es unter anderem um die Nutzung des Namens in gedruckten und digitalen Medien. Nach eigenen Angaben halten die Deutschen die weltweiten Markenrechte an dem Namen Merck - mit Ausnahme der USA und Kanadas. Der US-Konzern kündigte an, die Entscheidung des britischen Gerichts anzufechten.
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
Verhaltener Optimismus bei Chemie-Tarifverhandlungen

Verbesserter Katalysator kann zu Produktionssteigerungen in der Petrochemie führen - Ein neuer und verbesserter Zeolith könnte eine höhere Ausbeute und längere Lebenszyklen für petrochemische Katalysatoren bedeuten
Multifunktions-Werkzeug für die Nanotechnologie - EU-Projekt FIBLYS startet am IPHT Jena

Anaeróbicos S.A. - Villa Loma Hermosa, San Martin, Provin, Argentinien
Analytik Jena schließt drittes Quartal unter den Erwartungen ab
Covestro setzt geplante Schließung einer Produktionsanlage aus - MDI-Produktion in Tarragona wird fortgesetzt
Forscher wollen Superabsorber aus Kohlendioxid herstellen - Forschungslabor CaRLa und Unternehmen hte arbeiten zusammen mit akademischen Partnern in öffentlich gefördertem BMBF-Projekt

Chemie-Werkfeuerwehren ziehen Bilanz - TUIS: Jeden Tag im Einsatz

BioCnergy Europa B.V. - Zoetermeer, Niederlande
