Der Branchendialog Chemie hat sich gelohnt
Fazit zum Dialogformat mit dem Bundeswirtschaftsministerium
Aus Sicht der Beteiligten hat sich der Branchendialog vor allem deshalb gelohnt, weil vereinbarungsgemäß im Vordergrund nicht der Austausch über Positionen oder Fakten, sondern das Definieren von Aufgaben und konkreten Projekten stand. Zahlreiche Maßnahmen wurden in den 15 Monaten gemeinsam identifiziert, verschiedene sind bereits umgesetzt worden: So ist zum Beispiel der Aufbau von Netzwerken zur Energieeffizienz erfolgreich an den Chemiestandorten Leuna und Gersthofen gestartet, sieben weitere sind konkret geplant. Die Unternehmen haben Pilotmaßnahmen zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt auf den Weg gebracht. Beispielhaft ist die Ausweitung des Unterstützungsprogrammes „Start in den Beruf“, das junge Flüchtlinge darauf vorbereiten soll, eine Ausbildung aufnehmen zu können. Verstärkt haben die Chemie-Sozialpartner auch ihr Engagement beim Thema Nachhaltigkeit. Mit der „Sozialpartner-Werkstatt für Innovation und Nachhaltigkeit“ (So.Win) ist eine neue Bildungseinrichtung für die betriebliche Praxis entstanden. Ein gemeinsames Projekt mehrerer Ministerien und Bundesbehörden mit dem VCI zur Schwachstellenanalyse der Registrierungspflichten bei der europäischen Chemikalienverordnung REACH hat zu vielen Vorschlägen und Verbesserungen für die Umsetzung der Regulierung geführt.
Aufgrund der guten Erfahrungen soll der Branchendialog Chemie mit dem Bundeswirtschaftsministerium verstetigt werden. Bis zu vier Fachgespräche im Jahr sind vereinbart, deren Ergebnisse in einem jährlichen Monitoringbericht erfasst werden sollen. Mehrere Themen sind bereits identifiziert: Gemeinsam wollen sich BMWi, IG BCE, VCI und BAVC dafür einsetzen, Jugendliche verstärkt über die Ausbildungsberufe und Perspektiven in der chemischen Industrie zu informieren, zum Beispiel in den sozialen Medien. Einig ist man sich auch darüber, mehr dafür zu tun, um das Image der beruflichen Ausbildung weiter zu verbessern.
Darüber hinaus soll die fortschreitende Digitalisierung in der chemischen Industrie unter wirtschafts- und industriepolitischen, sowie beschäftigungs- und bildungs-politischen Gesichtspunkten bewertet werden. Dabei haben sich die Partner vorgenommen, insbesondere die Konsequenzen für das Thema Fachkräftesicherung herauszuarbeiten. Die Ergebnisse der Fachgespräche sollen in die Tätigkeit des Bündnisses „Zukunft der Industrie“ eingespeist werden.
Das gilt auch für nachstehende Themen: Im Feld Innovation hat man sich darauf verständigt, die Abschätzung von Gesetzesfolgen und die Ausgestaltung von Forschungsprogrammen dahingehend zu prüfen, wie innovationsfördernd sie wirken. Weitere Aspekte sind die Mittelstandsförderung und die Akzeptanz industrieller Tätigkeit.
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