Exxon, Chevron, Total, Eni: Ölriesen bleiben unter Druck

Im dritten Quartal mussten alle vier Konzerne trotz massiver Sparmaßnahmen erhebliche Abstriche machen

31.10.2016 - USA

(dpa) Die niedrigen Ölpreise machen den größten US-Ölkonzernen ExxonMobil und Chevron weiter zu schaffen. Auch bei den internationalen Konkurrenten Total aus Frankreich und der italienischen Eni bleibt die Lage angespannt, wie die am Freitag veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal zeigen.

Beim Branchenprimus Exxon brach der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 38 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) ein. Der Umsatz gab um 13 Prozent auf 58,7 Milliarden Dollar nach. Vorstandschef Rex Tillerson sprach zwar von «soliden Ergebnissen», betonte aber, dass das Marktumfeld schwierig bleibe.

Der Konzern stemmt sich weiter mit Sparmaßnahmen gegen den Ölpreisverfall. Im letzten Quartal wurden die Investitionen in Ausrüstungen sowie Erkundungs- und Förderprojekte um 45 Prozent zum Vorjahr auf 4,2 Milliarden Dollar zusammengestrichen.

Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron verdiente im dritten Quartal 1,3 Milliarden Dollar. Das waren zwar rund 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch nach mehreren Quartalsverlusten in Folge stellt der Gewinn eine deutliche Verbesserung dar, auch wenn der Umsatz um zwölf Prozent auf 30 Milliarden Dollar schrumpfte.

Auch Chevron hat mit radikalen Einsparungen auf die Ölpreis-Schwäche reagiert - in den ersten neun Monaten 2016 seien die Ausgaben um zehn Milliarden Dollar reduziert worden, erklärte Konzernchef John Watson. Um die Kosten zu senken, wurden bereits Tausende Stellen gestrichen und in großem Stil Investitionen gekürzt.

Der französische Ölkonzern Total musste ebenfalls deutliche Abstriche machen. Der bereinigte Gewinn sank im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 2,1 Milliarden Dollar. Total kommt aber nach eigenen Ausgaben bei seinen Sparplänen schneller voran als ursprünglich gedacht. Mehr als 2,7 Milliarden Dollar will der Konzern in diesem Jahr einsparen - das sind rund zehn Prozent mehr als zunächst geplant.

Beim größten italienischen Ölkonzern Eni fiel von Juli bis September auf bereinigter Basis ein Verlust von 484 Millionen Euro an. Ein Jahr zuvor war das Unternehmen mit 127 Millionen Euro im Minus gewesen. Auch Eni steuert schon seit einiger Zeit mit Kostensenkungen gegen. Im Jahr 2015 hatten die Italiener einen Milliardenverlust verbucht.

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