Der
europäische Markt für Haftkleber wird weiter wachsen. Nach einer neuen
Studie der Unternehmensberatung
Frost & Sullivan soll der Umsatz von 620,4
Millionen US-Dollar im Jahr 2000 auf 796,5 Millionen US-Dollar im Jahr
2007 ansteigen. Das entspricht einer jährlichen Umsatzwachstumsrate von
3,6 Prozent.
Die kräftige Nachfrage nach Klebeband und selbstklebenden
Etiketten hat in
der letzten Zeit für gesundes Wachstum auf dem Markt für Haftkleber
gesorgt, und das trotz intensivem Wettbewerb und schwankenden Preisen.
Hohe Rohölkosten haben im vergangenen Jahr die Preise um durchschnittlich
7,1 Prozent nach oben getrieben. Die Ankündigungen einiger großer
Wettbewerber wie National Starch & Chemical vom Jahresbeginn zeigen, dass
auch 2001 mit weiteren
Preiserhöhungen gerechnet werden muss. Für 2002 bis
2007, wenn die Rohstoffkosten sinken und der Markt zunehmend gesättigt
ist, prognostiziert Frost & Sullivan dann wieder fallende Preise.
Klebebänder sind das umsatzstärkste Segment
Umsatzstärkstes Segment im Jahr 2000 waren mit 56 Prozent Marktanteil die
Klebebänder. Davon waren ca. 70 Prozent Verpackungsklebebänder, 16 Prozent
Spezialklebebänder, 9 Prozent Abdeckklebebänder und 5 Prozent Büro- und
Haushaltsklebebänder.
Klebeetiketten auf Platz zwei
34,7 Prozent des Umsatzes entfielen auf Klebeetiketten. Hier standen
Papierrollen mit 73 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Rollen aus
anderem Material (17 Prozent), Papierbögen (7 Prozent) und Bögen aus
anderem Material (3 Prozent).
Italien mit Abstand größter Ländermarkt
Größter Ländermarkt nach Umsatz (253,1 Millionen US-Dollar) und
Absatzmenge (129.100 t) war im Jahr 2000 Italien mit insgesamt 40,8
Prozent des Marktanteils. Hier sind die meisten Hersteller von
Verpackungsklebeband ansässig; auf sie entfallen 60 Prozent der
europäischen Klebebandproduktion. Zweitgrößter Ländermarkt war mit 15,6
Prozent der Produktion
Deutschland, auf Platz drei folgte
Frankreich mit
14,4 Prozent.
Reduzierter Lösungsmitteleinsatz
Besondere Anstrengungen der Branche im vergangenen Jahr galten der
Reduzierung des Lösungsmitteleinsatzes. Die ältesten und am weitesten
verbreiteten Technologien verwenden organische
Lösungsmittel, doch hier
fordert die EU-Richtlinie (1999/13/EG) über die Begrenzung von Emissionen
flüchtiger organischer Verbindungen aus Umwelt- und Gesundheitsgründen ein
Umsteuern. Die umweltfreundlicheren UV-sensitiven Haftkleber konnten
allerdings noch nicht im erwarteten Maß von den neuen Rahmenbedingungen
profitieren.
Produktmärkte schnell gesättigt
Das derzeit größte Problem für die Branche stellen nach Max Crosetti,
Research Analyst bei Frost & Sullivan, die schrumpfenden Gewinnmargen dar.
Die einzelnen Produktmärkte erreichen sehr schnell ihre Sättigung, sodass
immer wieder neue Produkte, Anwendungen und Technologien entwickelt und
Märkte erschlossen werden müssen. Beispiele sind selbstklebende
Briefumschläge und Briefmarken sowie medizinische Anwendungen. Forschung
und Entwicklung sind daher für ein weiteres Wachstum unverzichtbar.
Die Studie "The European Pressure-Sensitive Adhesives Market" (Report 3827) ist zu beziehen bei
Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartner Stefan Gerhardt, Tel. 069-235057,
Fax 069-234566