Interdisziplinäre Kompetenzplattform an der Fachhochschule Südwestfalen eingerichtet

Der Schwerpunkt des Projektes liegt bei der Erforschung neuer Werkstoffe, nanoskaliger Materialien und funktionaler Schichten

14.07.2003
Ein großer Erfolg für die Fachhochschule Südwestfalen: Nachdem bereits die Kompetenzplattform "Zentrum für strategischen Korrosionsschutz" an der Fachhochschule Südwestfalen vom Wissenschaftsministerium eingerichtet wurde, fließen jetzt weitere Forschungsgelder in die Hochschule. Auch die Kompetenzplattform "Neue Werkstoffe: Nanoskalige Materialien und Funktionale Schichten" wurde vom Ministerium genehmigt. Die Kompetenzplattform ist ein Verbund der Fachhochschulen Gelsenkirchen, Münster und der Fachhochschule Südwestfalen. Alle drei Hochschulen verfügen über umfangreiche Kompetenzen auf dem Gebiet der allgemeinen Werkstofftechnik, aber auch über Sonderkompetenzen in bestimmten Teilbereichen dieses weiten Wissensfeldes. An der Fachhochschule Südwestfalen, vertreten durch die Iserlohner Hochschullehrer Prof. Dr. Helmut Fobbe und Prof. Dr. Peter Meisterjahn sowie durch Prof. Dr. Karl-Heinz Müller von der Abteilung Soest, bestehen umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Nano-tech-nologie und der Oberflächenanalytik. Die Kompetenzplattform hat sich zum Ziel gesetzt, in dem Wirkungsfeld innovativer, nanoskaliger Materialien und funktionaler Schichten in den Handlungsfeldern "Fortbildung und Lehre", "Beratung", "Angewandte Präparation", "Physikalisch-chemische Analytik" und "gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte" hochschulübergreifend zusammenzuarbeiten. Hierfür stehen in den nächsten fünf Jahren insgesamt 500.000 EUR zur Verfügung, wobei für das laufende Jahr der Fachhochschule Südwestfalen rund 35.000 EUR für die Einstellung von zusätzlichem Personal zur Verfügung gestellt werden. Die Forschungsarbeiten in Iserlohn werden sich in den nächsten Jahren schwerpunktmäßig mit dem Gebiet der funktionalen Materialien, basierend auf wässrigen Sol-Gel-Systemen, beschäftigen. Der Sol-Gel-Prozess ist ein chemisches Verfahren zur Erzeugung von Oberflächen mit besonderen Eigenschaften, wie beispielsweise Kratzfestigkeit, Antibeschlagwirkung, schmutzabweisender Wirkung oder Korrosionsschutz. Das Verfahren wird der chemischen Nanotechnologie zugerechnet. Dabei werden spezielle metallorganische Verbindungen kontrolliert zur Reaktion gebracht. Als Lösemittel werden jedoch im Allgemeinen brennbare und flüchtige Alkohole eingesetzt, was eine weitere Verbreitung des Verfahrens bisher verhindert hat. Insbesondere die metallverarbeitende Industrie arbeitet bevorzugt mit wässrigen Lösungen und würde einen Wechsel auf brennbare Lösemittel als Rückschritt empfinden und ablehnen. "Ziel ist es daher", erläutert Prof. Fobbe, "im Rahmen der Kompetenzplattform entsprechende Beschichtungslösungen auf wässriger Basis zu entwickeln, zum Beispiel für metallische Automobil-Kleinteile, die besonderen Korrosions-beanspruchungen ausgesetzt sind". Darüber hinaus soll das Verfahrensprinzip auch auf neue Anwendungsgebiete, wie die Herstellung kratzfester, abriebbeständiger oder schmutzabweisender Beschichtungen, ausgeweitet werden.

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