Neues Gefahrstofflager und Logistikkonzept für Chemetall-Werk

26.09.2003

Im Werk Langelsheim der Chemetall GmbH haben die Bauarbeiten für ein neues Gefahrstofflager begonnen. Bauherrin und Eigentümerin ist die ChemStore GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von Chemetall GmbH und VTG-Lehnkering AG. Der Fertigstellungstermin wird im Frühjahr 2004 sein. Damit einhergehend wird die innerbetriebliche Werkslogistik optimiert.

Direkt neben dem bestehenden Lager V01 im Sültefeld wurde der Boden für das neue Gebäude vorbereitet. Mit einer Länge von 86 Metern, 57 Metern Breite und 15 Metern Höhe wird der Lagerneubau V02 über insgesamt 9.500 Palettenstellplätze verfügen. Die Läger V01 und V02 werden zusammen als Zentrallager dienen. Hier sollen Rohstoffe und Fertigprodukte der Chemetall GmbH sowie Produkte von weiteren Kunden der VTG-LEHNKERING AG untergebracht werden.

Weil zu den gelagerten Materialien auch brennbare oder brandfördernde Stoffe gehören, wird der Neubau mit umfangreicher Sicherheitstechnik ausgerüstet. Dazu gehören die Unterteilung in drei etwa 1.200 Quadratmeter große Lagerabschnitte, die durch Brandwände getrennt werden, sowie Überwachungstechnik, automatische Sprinkleranlagen und ein flüssigkeitsdichter, fugenloser Boden.

Um diese hohen Anforderungen an den Hallenboden erfüllen zu können, greifen die Bauingenieure zu einem Trick. Statt wie herkömmlich zuerst eine Grundplatte zu gießen, auf der alle anderen Teile des Baukörpers aufsetzen, wird das neue Chemetall-Lager quasi von "außen nach innen" gebaut: Zuerst werden Säulen aufgestellt, es folgen die Außenwände und das Dach, dann erst wird der Hallenboden unabhängig von der Witterung gegossen.

Darüber hinaus werden weitere technische Ansprüche an den Boden der Lagerhalle gestellt. Damit sich später die Flurförderfahrzeuge mit einer Hubhöhe von gut zehn Metern sicher zwischen den Regalen bewegen können, muss der Boden besonders eben sein. Er darf pro Meter maximal 1 Millimeter Höhenabweichung aufweisen - "Das ist eine Herausforderung für jeden Betonbauer", so Uwe Schlicht, Projektleiter des ausführenden Bauunternehmens Mainka aus Lingen.

"Am Standort Langelsheim haben wir rund 6 Millionen Euro investiert", sagt Uwe Willhaus, Leiter der Sparte Gefahrgutdistribution der VTG-LEHNKERING AG, der zusammen mit Dr. Gerhard Eiden, Supply Chain Manager der Chemetall, die Geschäfte der ChemStore führt. Der überwiegende Teil der Investition werde für das Lagergebäude und seine technischen Einrichtungen selbst benötigt, rund ein zehntel der Mittel seien für notwendige Infrastrukturmaßnahmen im Werk vorgesehen.

Neues Logistikkonzept

Seit April1999 wickelt VTG-LEHNKERING für Chemetall den größten Teil des werksinternen Gütertransports und der Lagerung am Standort Langelsheim ab. Wenn das neue Lager fertig ist, wird Chemetall die gesamte Werkslogistik auf VTG-LEHNKERING übertragen. "Die Übernahme des Lagermanagements für die Chemetall ist kennzeichnend für die steigende Bedeutung von Outsourcing-Projekten für die chemischen Industrie", so Wolfgang Lehr, Vorstandsmitglied der VTG-LEHNKERING AG.

Im Zuge der Verlagerung der Werkslogistik sollen die logistischen Abläufe weiter verbessert werden. "Das neue Gefahrstofflager ist das Herzstück eines modernen und effizienten Logistikkonzeptes für das Werk Langelsheim", erläutert Gerhard Eiden. Die bisherige über das Werkgelände verteilte dezentrale Lagerhaltung wird im Sültefeld zusammengefasst. Für die Transporte zwischen den verschiedenen Produktionsstätten und dem neuem Zentrallager werden künftig sogenannte Wechselbrücken (absetzbare LKW-Ladeflächen) eingesetzt, was das innerbetriebliche Verkehrsaufkommen deutlich verringert.

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