mg technologies sucht Käufer für Chemie - Verlust erwartet
Frankfurt/Main (dpa) - Der vor der Aufspaltung stehende Chemie- und Anlagenbaukonzern mg technologies hat noch keinen Käufer für seine Chemiesparte gefunden. «Wir haben aber eine wirklich große Zahl an Interessenten für Dynamit Nobel als Ganzes oder in Teilen», sagte der neue Vorstandsvorsitzende Udo Stark am Montag in Frankfurt. In den ersten neun Monaten 2003 sackte der Gewinn vor Steuern von 270,1 auf 41,4 Millionen Euro ein. Wegen der Sonderbelastungen durch den umfassenden Konzernumbau wird für das Gesamtjahr ein Verlust zwischen 150 und 170 Millionen Euro erwartet.
Im kriselnden Großanlagenbau mit Lurgi und Lurgi Lentjes werden nach Angaben Starks bis 2006 «mehrere hundert Arbeitsplätze» wegfallen. Eine konkrete Zahl wollte der neue mg-Chef nicht nennen.
Der vor einem Monat beschlossene Verkauf des Chemiebereichs soll reichlich Geld in die Kassen der einstigen Metallgesellschaft spülen. Allein mehr als 2,5 Milliarden Euro Verkaufserlös strebt Stark für Dynamit Nobel an. Damit will mg Schulden tilgen und Zukäufe finanzieren. Bislang ist geplant, die Chemietöchter Dynamit Nobel und solvadis in Teilen oder als Ganzes im Laufe des nächsten Jahres zu verkaufen. 14 000 der knapp 31 000 Beschäftigten sind davon betroffen.
Der Umsatz blieb zwischen Januar und September mit 5,9 Milliarden Euro zwölf Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück. Der Auftragseingang von 2,8 Milliarden Euro fiel um zehn Prozent geringer aus. Die ersten neun Monate sowie das gesamte Jahr seien aber von zahlreichen Sonderfaktoren belastet, betonte Stark. Die Neuausrichtung des Konzerns, Personalabbau und der schwache Dollar schlagen negativ zu Buche.
Der erstarkende Euro hat die Erlöse zwischen Januar und September nach Angaben von Finanzvorstand Karlheinz Hornung um 200 Millionen Euro gebremst. Die Sonderbelastungen aus der Neuaufstellung der mg bezifferte er für diesen Zeitraum auf 53 Millionen Euro.
Zudem hatte mg technologies 2002 das Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr umgestellt, was einen direkten Vergleich der Zahlen verzerrt. «Im Vorjahr war bereits das üblicherweise starke Schlussquartal enthalten, der Schlussspurt wird in diesem Jahr erst zwischen Oktober und Dezember kommen», hob Stark hervor.
Unter dem seit Juni amtierenden neuen Vorstandschef Stark will sich mg technologies ganz auf den Maschinen- und Anlagenbau konzentrieren. Im Mittelpunkt soll künftig die Bochumer GEA AG stehen.
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