Stuttgart/Leipzig (dpa) - Für die Entwicklung eines hitzefesten Keramikwerkstoffs hat der Stuttgarter Forscher Martin Jansen den mit 50 000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft erhalten. Die hitzebeständige
Keramik könne künftig beispielsweise in Automotoren und Flugzeugturbinen
Stahl ersetzen, der bislang eine aufwendige Kühlung nötig macht, berichtete am Donnerstag die
Max-Planck-Gesellschaft. Jansen ist Direktor am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung.
Im Labor entwickelten Jansen und sein Team ein Verfahren zur Produktion einer neuen Art von Keramik, die einer Hitze von bis zu 1900 Grad Celsius standhält und erst bei einer
Temperatur von 1600 Grad Celsius mit Luft reagiert. Gleichzeitig hat der Werkstoff bessere mechanische Eigenschaften als die in der Regel unelastischen und leicht brüchigen
Keramiken. Motoren aus der neuen
Hochleistungskeramik könnten nicht nur leichter und damit ressourcenschonender sein, sondern auch umweltfreundlicher: Denn bei der Treibstoffverbrennung an gekühlten Innenwänden entstehen auch umweltschädliche
Stickoxide.
Der Preis für «außergewöhnliche Erfolge bei der Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung» wurde Jansen am Donnerstag auf der Jahresversammlung des Stifterverbands in Leipzig überreicht.