ACHEMASIA 2004 - ein großer Erfolg: - Spiegel für Wirtschaftswachstum in China

28.06.2004

Chinas Wirtschaft boomt und bietet hervorragende Möglichkeiten für die internationalen Ausrüster, Anlagenbauer und Technologielieferanten im Bereich der chemischen Prozeßindustrien. Dies bestätigten Aussteller und Besucher der ACHEMASIA 2004 - International Exhibition&Congress on Chemical Engineering and biotechnology, die vom 11. bis 15. Mai 2004 zum sechsten Mal in Beijing / PR China stattfand.

Optimistische Stimmung, hohe Qualität und ausgezeichnete Kontakte waren Markenzeichen dieser 6. ACHEMASIA, die ihre Spitzenposition als Asiens umfassendste Veranstaltung für die chemischen Prozeßindustrien seit der Erstveranstaltung im Jahre 1989 weiter ausgebaut hat. Mit ihrem Ausstellungsprofil zielt die ACHEMASIA auf wesentliche Schwerpunkte der chinesischen Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen chemische und petrochemische Industrie, Pharmatechnik, Lebensmittelindustrie, Biotechnologie und Umwelttechnik.

414 Aussteller aus 25 Ländern und Regionen zeigten in vier ausgebuchten Hallen auf 6.396 Quadratmeter Netto-Ausstellungsfläche Investitionsgüter und Neuentwicklungen für die Bereiche Chemischer Apparate- und Anlagenbau (41 %), Verfahrenstechnik (33 %), Petrochemie (25 %), Pharmatechnik (23 %), Nahrungsmitteltechnologie (18 %), Umwelttechnik (15 %), Biotechnologie (15 %), Labor- und Analysentechnik (13 %), Wassertechnologien (11 %), Agrochemie (10 %). Erstmals konnten nicht alle Ausstellerwünsche nach Standflächen erfüllt werden, so daß eine Erweiterung des Hallenangebots für die nächste ACHEMASIA 2007 erforderlich wird.

Die Aussteller äußerten sich sehr zufrieden über den Verlauf dieser Veranstaltung sowie über Qualität und Anzahl der Besucher und zahlreiche gute Kontakte und Gespräche. 18.440 Teilnehmer aus 25 Ländern, darunter zahlreiche Entscheidungsträger aus der chinesischen Wirtschaft, aus Design-Instituten und Großunternehmen wie Sinopec sowie zahlreiche Vorstände und Geschäftsführer ausländischer Unternehmen maßen der Präsentation und Kontaktanbahnung auf der ACHEMASIA 2004 große Bedeutung bei. Knapp 10% aller Teilnehmer kamen aus dem Ausland.

Die größte Länderbeteiligung zur ACHEMASIA 2004 stellte China mit 167 Ausstellern, darunter mehr als ein Drittel Tochterunternehmen und Joint Ventures internationaler Unternehmen. Die zweitgrößte Gruppe mit 134 Ausstellern kam aus Deutschland, gefolgt von Australien (17 Aussteller), Großbritannien (15 Aussteller), Frankreich (14 Aussteller), USA (12 Aussteller), Schweiz (10 Aussteller). Der Zuwachs chinesischer Aussteller gegenüber 2001 betrug 44 %, der Zuwachs internationaler Unternehmen lag bei 20%.

Ein enormer Quantensprung sei in der Qualität der Präsentationen chinesischer Unternehmen zu verzeichnen, bekräftigte Prof. Gerhard Kreysa als Geschäftsführer der DECHEMA für den Veranstalter. Organisation und Verlauf der Veranstaltung wurden mit Bestnoten beurteilt.

Großen Zuspruch fand das neue Konzept des ACHEMASIA-Kongresses mit Business-Meetings, wissenschaftlichen Vorträgen und Ausstellerpräsentationen. Rund 3.000 Fachleute besuchten diese Veranstaltungen. Der Anstieg von rund 40% gegenüber 2001 zeigt den hohen Bedarf des internationalen Erfahrungsaustausches über neueste Technologien und Kooperationen. Ausstellerbeteiligung und Kongreßbesuch spiegelten sehr gut die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Chinas wider, die durch eine stetige Zunahme des privaten Sektors gekennzeichnet ist.

Besonders für Erstaussteller zur ACHEMASIA und Neueinsteiger im asiatischen Markt zählt die Tatsache, daß zur ACHEMASIA 2004 mehr als 80% der Fachbesucher durch Informationen der Veranstalter DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, Frankfurt am Main) und CIESC (Chemical Industry and Engineering Society of China) zu einem Besuch motiviert wurden. Etwa 20% der Besucher kamen aus dem Kreis der bereits vorhandenen Interessenten und Kontakte der Aussteller. Durch den Versand von 50.000 Vorabkatalogen an wichtige Interessenten in der südostasiatischen Region und zahlreiche Werbemaßnahmen und Kooperationen mit mehreren internationalen Fachzeitschriften war die ACHEMASIA 2004 den Fachleuten der Branche als wichtige Ausstellung für Ausrüstungsgüter der chemischen Prozeßindustrien bekannt.

Entwicklungstrends und Ausblick für China

Die chinesische Regierung setzt auf den Ausbau Chinas zum Hochtechnologiestandort. Mit dem Beitritt Chinas zur WTO werden internationale Partnerschaften und Kooperationen, aber auch die stärkere Präsenz Chinas im internationalen Wettbewerb eine immer größere Rolle spielen. Zahlreiche High-Tech-Parks beeindrucken mit Infrastruktur und Größe und auch die Provinzen werben um Investoren für ausgewiesene Technologieprojekte. Petrochemie und chemische Industrie, Elektronik, neue Werkstoffe, Biotechnologie und Kommunikationstechnik, aber auch Nahrungsmittelerzeugung und Umweltschutz gehören zu den wichtigen Wachstumsbranchen. Von 2001 bis 2005 sollen Technologieausrüstungen und Produkte im Wert von 1.400 Milliarden USD importiert werden.

Chemische und petrochemische Industrie - starker Wirtschaftsfaktor für China

In der chemischen Industrie, bei den Petrochemikalien und Pharmazeutika, in der Nahrungsmitteltechnologie, der Biotechnologie und im Bereich des Umweltschutzes besteht ein enormer Bedarf an Ausrüstungen, Technologie und Know-how.

Chinas chemische Industrie hat schon heute hinsichtlich Größe und Wachstum Weltformat und trägt mit beeindruckenden knapp 10% zum BIP der Volksrepublik bei. Ein Wachstum von jeweils 9% für dieses und nächstes Jahr prognostizieren auch Frost & Sullivan in einer soeben erschienenen Studie für die chemische Industrie.

Die starke Nachfrage nach chemie-basierten Konsumgütern hat laut Angaben der China Petroleum and Chemical Industry Association (CPCIA) im ersten Halbjahr 2003 mit einem Umsatz von 55,1 Milliarden USD in der chemischen Gesamtproduktion einen Zuwachs von 27% zu verzeichnen. Für die Umsatzentwicklung in der Pharmazeutischen Industrie wird ein Anstieg von rund 30 Milliarden USD in 2002 auf etwa 47 Milliarden USD in 2006 erwartet. Die Sparte der agrochemischen Chemie soll von 2,27 Milliarden USD in 2002 auf knapp 3 Milliarden USD bis 2005 anwachsen.

Unterdessen stiegen die ausländischen Direktinvestitionen in China im ersten Halbjahr 2003 um 34% und erreichten 30,3 Milliarden USD. Laut Chinas State Statistical Bureau und dem Ministry of Foreign Trade and Economic Cooperation liegt dieser Wert 13% über dem Vorjahreswert. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird erwartet, dass eine neue Rekordmarke von über 60 Millionen USD überschritten wird.

Nachfrageboom aus China ungebrochen

Von dem Auftragseingang 2003 an Mitglieder der deutschen Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im VDMA in Höhe von 16,4 Mrd Euro - das sind 8% mehr als im Vorjahr - kamen 75 % aus dem Ausland, vorwiegend für Kraftwerke und Chemieanlagen. Die Bestellungen aus der VR China im Wert von 1,2 Milliarden Euro nehmen dabei eine unangefochtene Spitzenstellung ein.

Weltweit interessieren sich Unternehmen für den Einstieg im chinesischen Markt. Auch die Aussteller der ACHEMASIA, wie beispielsweise BASF, Lurgi, Uhde, Bayer, Degussa, GEA haben derzeit große Pläne in China. Aber auch zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, wie KSB, Prominent, Lutz Pumpen, Feluwa Pumpen oder Arca Regler sind seit Jahren größtenteils mit eigener Produktion oder Handelsvertretungen gut im Chinageschäft verankert. Sie nutzten die ACHEMASIA für intensive Kundenkontakte.

Größte Investitionen fließen nach China

China zieht weltweit weiterhin die größten Direktinvestitionen an, allein im Jahr 2002 investierten ausländische Unternehmen 53 Milliarden USD in diesen Markt, für 2003 wurden etwa 60 und für 2004 sogar 65 Milliarden USD prognostiziert.

Im vergangenen Jahr wuchs der Handel zwischen der EU und China um 44,4% auf 125,2 Milliarden USD, deutlich schneller als zwischen den USA und China. China und die EU sind füreinander bislang der jeweils drittgrößte Handelspartner. Die EU ist sogar der größte Ausrüstungs- und Technologielieferant Chinas und dessen viertgrößte Quelle für Investitionen. Die Investitionen der etwa 2000 europäischen Firmen in China wuchsen im vergangenen Jahr mit 40% doppelt so stark wie die der US-Firmen. Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und China soll sich von derzeit 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2010 verdoppeln.

Wachstum in Chinas Biotech-Branche

Die chinesische Regierung mißt der Entwicklung der Biotechnologie und biochemischen Industrie eine große Bedeutung bei. Im 10. Fünfjahrplan ist die Biotechnologie unter den 12 Schwerpunkten für Hoch-Technologien gelistet, deren Entwicklung höchste Priorität hat. Mit dem Förderprogramm "863" soll die weitere Industrialisierung und Kommerzialisierung der chinesischen Biotechnologie vorangebracht werden.

Laut dem "Chinese Biotechnology Industry Development Report" (2002) gab es im Jahr 2002 in China etwa 300 Biotechnologieunternehmen, die auch Forschung und Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft, betreiben. Etwa die Hälfte dieser Unternehmen waren kleine und mittelständische Unternehmen, die erst in den letzten fünf Jahren gegründet wurden. Etwa 150 Unternehmen hatten Produktionskapazitäten, wobei 60 von Ihnen die Genehmigung zur Herstellung gentechnisch hergestellter Pharmaka und Impfstoffe hatten. Nur wenige dieser Unternehmen hatten bisher großes Wachstum und Profitabilität aufzuweisen. Andere Quellen vom China National Center for Biotechnology Development (CNCBD) beziffern die Zahl der modernen Biotech-Unternehmen auf 500 mit rund 50.000 Beschäftigten. Über 300 von ihnen sind im medizinisch/biotechnologischen Bereich angesiedelt. Jährlich werden etwa 100 neue Biotech-Firmen gegründet.

Schwerpunkt: Wassertechnologien

Der nachhaltige Einsatz von Wasser in der Prozeßindustrie, die Wiederverwendung von Prozeßwässern und die effektive Behandlung von kommunalen und industriellen Abwässern waren Schwerpunkte der Ausstellung und des Business Meetings "Sustainable Water Management in Industry and Municipalities". Industrie und Kommunen stehen zusammen für 30% des gesamten chinesischen Wasserbedarfs von 557 Mrd. m³ (2001), mit steigender Tendenz. Dem gegenüber steht besonders im Norden von China ein Mangel an Wasser. Verschärft wird die Situation durch die starke Verunreinigung bestehender Ressourcen durch industrielle Produktion, kommunale Abwässer und die Landwirtschaft.

Dies ist um so bedenklicher, da sich das aktuelle wirtschaftliche Wachstum Chinas vor allem auf sehr wasserintensive Industriezweige, z.B. Stahlproduktion, Textilindustrie und Lebensmittelindustrie stützt. In den kommenden Jahren wird China verstärkt in Anlagen zur Behandlung von Abwässern und in Projekte zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Wasserversorgung investieren. So sollen bis zum Jahre 2010 etwa 50% der Abwässer aus städtischen Regionen und 70% aus urbanen Zentren aufbereitet und behandelt werden. Dieser Anteil lag im vergangenen Jahr bei etwa 25%.

Auf der ACHEMASIA wurden Möglichkeiten zur Wassereinsparung in industriellen Prozessen durch intelligente Rekombination von Prozessen (Integrated Environmental Engineering) vorgestellt. Weitere Schwerpunkte waren die kosteneffiziente Erweiterung bestehender industrieller und kommunaler Abwasseraufbereitungsanlagen, vor allem in wasserintensiven Industrien sowie die Nutzung innovativer Technologien, wie sie von chinesischer Seite vermehrt gefordert wird, z.B. UV, Ozon und moderne Separationstechniken. Ein gutes Entwicklungspotential zeichnet sich auch im Bereich der integrierten Engineering-Serviceleistungen ab, von der Bereitstellung von Prozeßwässern bis hin zur Abwasserbehandlung. Die Möglichkeiten für ein erfolgreiches Engage

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