Krupp Uhde stellt Großanlagen in Sachsen-Anhalt fertig

21.08.2001

Bundeskanzler Gerhard Schröder und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Dr. Reinhard Höppner, besuchten am 20. August diesen Anlagenkomplex zur Produktion von Adipin- und Salpetersäure, den Krupp Uhde, Dortmund, im nächsten Monat fertig stellen wird. Sie konnten sich überzeugen, dass die öffentlichen Finanzmittel des Bundes und des Landes zur Förderung dieser Region zielgerecht eingesetzt worden sind.

Auftraggeber ist die Radici Chimica Deutschland mit Sitz in Tröglitz, Sachsen-Anhalt, ein Tochterunternehmen der italienischen Radici-Gruppe aus Bergamo/Italien. Radici ist einer der größten privaten Produzenten von Garnen in Europa und ein führender Lieferant für Textilgrundstoffe, z. B. für Teppiche und die Autoindustrie.

Durch das Engagement der Radici GmbH und mit der Förderung durch Bund und Land, entstehen in einer strukturschwachen Region, ca. 40 km südwestlich von Leipzig, langfristig 330 neue Arbeitsplätze. Während der Bau- und Montagezeit haben dort zusätzlich 1.000 Menschen Arbeit gefunden.

Auch durch Krupp Uhde sind während der Abwicklungszeit dieses Projektes viele regionale Unternehmen mit umfangreichen Lieferungen von Ausrüstungen und Montagearbeiten eingeschaltet worden. Sie haben in erheblichem Umfang zum Gelingen dieses Werkes beigetragen.

Krupp Uhde baute diesen Anlagenkomplex schlüsselfertig. Das gesamte Investitionsvorhaben beläuft sich auf ca. 330 Mio. DM mit einem Krupp Uhde-Anteil von ca. 260 Mio. DM.

Die Adipinsäure-Anlage hat eine Jahreskapazität von ca. 80.000 Tonnen. Sie ist nach dem eigenen Verfahren der Radici-Gruppe gebaut. Adipinsäure ist ein chemischer Grundstoff zur Herstellung von Nylon. Dieses sogenannte Nylon 66 ist ein Polyamid, welches durch die Umsetzung von Adipinsäure mit Hexamethylendiamin erzeugt wird. Darüber hinaus dient Adipinsäure zur Herstellung vieler anderer chemischer Produkte (z. B. Polyurethane).

Für die Salpetersäure-Anlage mit einer Jahreskapazität von ebenfalls 80.000 Tonnen (100 % als 65%ige Säure) hat Krupp Uhde sein eigenes Mono-Hochdruck-Verfahren eingesetzt. Es arbeitet besonders umweltfreundlich mit einer selektiven katalytischen Restgasreinigung. Dadurch werden sehr niedrige Abgaswerte von nur 50 ppm NOX erreicht. Krupp Uhde zählt zu den Marktführern auf diesem Arbeitsgebiet.

Die neuen Anlagen stehen auf dem historischen Industriegelände des ehemaligen Hydrierwerkes Zeitz. Es ist vorgesehen, neben der eigentlichen Produktionsstätte eine Infrastruktur aufzubauen, die nicht nur die Versorgung der neuen Anlagen sicherstellen kann, sondern die Ansiedlung weiterer Industrieanlagen unterstützt und somit die Grundlage für eine positive Entwicklung des gesamten Standortes bildet.

Neben der Lieferung der kompletten Prozessanlagen gehört ebenfalls zum Leistungsumfang von Krupp Uhde das Lager, die Eisenbahnbe- und entladung, Abfülleinrichtungen, Ammoniak- und Salpetersäure-Tanklager sowie die gesamte Infrastruktur innerhalb der Anlagen.

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