Schwermetalle aus Keramikglasuren können die Gesundheit gefährden
BfR empfiehlt niedrigere Höchstmengen für den Übergang von Blei und Cadmium aus Keramikgegenständen in Lebensmittel
Aus Keramikgefäßen, die die erlaubte Abgabemenge für Blei ausschöpfen, können an die Lebensmittel bis zu 4 Milligramm Blei pro Liter (mg/L) abgegeben werden. Damit kann die Bleiaufnahme - je nach Berechnungsmodell - den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgeleiteten Wert für die vorläufige tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (PTWI) von 0,025 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (mg/kg KG) zum Teil erheblich überschreiten. "Auch wenn davon auszugehen ist, dass derart hohe Überschreitungen weder täglich noch lebenslang vorkommen, handelt es sich um zusätzliche und vor allem vermeidbare Belastungen", erklärte Hensel.
Ähnliches gilt laut BfR für das Schwermetall Cadmium, wobei dort die Überschreitungen des PTWI von 0,007 mg/kg KG und Woche deutlich niedriger ausfallen. Dennoch gibt es Personengruppen, die schon aufgrund ihrer Verzehrs- und Lebensgewohnheiten den Grenzwert für Cadmium nahezu ausschöpfen. Jede zusätzliche Aufnahme, wie etwa über Keramikgeschirr, sollte deshalb vermieden werden. Das Institut kommt zu dem Schluss, dass bei einer Beibehaltung der bisherigen Höchstmengen für den Übergang von Blei und Cadmium aus Keramikgegenständen auf Lebensmittel in Einzelfällen Aufnahmemengen resultieren können, die insbesondere für Blei nicht mehr als sicher anzusehen sind. Offen bleibt zwar, wie viele Verbraucher wie häufig von solch hohen Schwermetallaufnahmen betroffen sind. Insbesondere im Hinblick auf die Empfindlichkeit von Kindern empfiehlt das BfR aber, die Höchstwerte für die Abgabe von Blei und Cadmium aus Keramik zu senken.
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