Markt rezeptfreier Arzneimittel verzeichnete im 2. Quartal 2001 leichtes Plus

04.09.2001

Frankfurt, 3. September 2001. Die Umsätze mit rezeptfreien Arzneimitteln stiegen im 2. Quartal 2001 um 2,3% auf 3,5 Mrd. DM zu Endverbraucherpreisen. Auch die abgesetzte Menge legte zu: Mit einem Plus von 1,2% lag sie bei 228 Mio. Packungen. Für das 1. Halbjahr kumuliert belief sich der Umsatz infolge der positiven Entwicklung des 2. Quartals auf 7,17 Mrd. DM (+0,7%) bei leicht rückläufiger Menge von 487 Mio. Packungen (-0,8%). Für das Wachstum ist primär die Selbstmedikation verantwortlich, deren Umsatz um 3,9% auf 2,0 Mrd. DM stieg, während die Menge um 1,1% auf 159 Mio. Packungen zulegte. Die Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel konnten entgegen ihrem Trend der vergangenen Quartale erstmals ihr Niveau halten: Bei Umsätzen von 1,5 Mrd. DM (+0,3%) war ihre Menge sogar um 1,4% höher als im Vorjahr.

Deutliches Wachstum bei Husten- und Erkältungsmitteln

Das Umsatzwachstum im 2. Quartal 2001 bei Hustenmitteln, Erkältungsmitteln sowie Halsschmerzmitteln mit Wachstumsraten von +14%, +11% und +7% lässt auf eine verspätete Erkältungswelle schließen. Auch die Mengen dieser Gruppen waren deutlich im Plus. Weitere bedeutende Gruppen mit starken Zuwächsen waren Muskel- und Gelenkschmerzmittel mit einem Plus von 12% sowie Abführmittel und Mineralstoffe mit Zuwächsen von jeweils 6%.

Welche Vertriebskanäle profitieren vom Wachstum?

Der Vertriebskanal Apotheke profitierte im 2. Quartal sowohl nach Wert (+2,9%), als auch nach Menge (+2,4%) am stärksten vom Wachstum. Damit entfielen 95% der Umsätze und 90% der Absätze mit rezeptfreien Arzneimitteln auf die Apotheke. "Der OTC-Markt in der Apotheke wächst dank sehr erfolgreicher Neueinführungen und etablierter Marken. Erfolg haben Line Extensions starker Dachmarken, die bereits eine hohe Bekanntheit beim Verbraucher genießen oder neue Produkte, die die Kompetenz der Apotheker für sich glaubhaft nutzen können" , erläutert Jürgen Petersen, Direktor des Geschäftsbereichs Selfmedication bei IMS HEALTH. Drogeriemärkte verzeichneten Umsatz- und Absatzrückgänge von über 10%. Diese sind zum Teil auf einen Basiseffekt des Vorjahres zurückzuführen, als eine große Drogeriemarktkette über Jubiläumsangebote überdurchschnittlich wuchs. Verbrauchermärkte und Discounter waren als kleinste Vertriebskanäle leicht rückläufig. Eine Differenzierung nach apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln unterstreicht diesen Trend: Apothekenpflichtige Produkte konnten im 2. Quartal nach Umsatz insgesamt um rund 3% zulegen - auf die Selbstmedikation bezogen sogar um 6% - während freiverkäufliche um 4% nach Umsatz und 5% nach Menge verloren. Insgesamt entfielen 90% des Gesamtmarktes auf apothekenpflichtige Produkte.

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