Internationaler Fusionsreaktor ITER wird in Frankreich gebaut
(dpa) Eines der teuersten und größten Forschungsprojekte der Welt entsteht in Frankreich. Der Testreaktor für die Kernfusion (ITER) wird im südfranzösischen Cadarache gebaut. Darauf verständigten sich die sechs beteiligten Partner: die Europäische Union, Russland, China, Japan, die USA und Südkorea. Kanada hatte sich Ende 2003 aus dem Projekt zurück gezogen.
Die Kernfusion gilt als umweltfreundliche, sichere und fast unerschöpfliche Energieversorgung der Zukunft. Dafür gewinnen Forscher Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoffatomen. Ein ähnlicher Prozess läuft in der Sonne ab. Wissenschaftler erwarten eine kommerzielle Nutzung der Technik in etwa fünf Jahrzehnten.
Der Bau der Anlage soll Ende dieses Jahres beginnen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 4,57 Milliarden Euro. Für die Finanzierung des auf 20 Jahre geschätzten Betrieb des Reaktors wird ein ähnlicher Betrag nötig sein, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Forschungskommissar Janez Potocnik nannte die Einigung in Moskau historisch. «ITER bedeutet für die internationale Forschungszusammenarbeit einen gewaltigen Schritt nach vorn», sagte er. Das Wort ITER steht für International Thermonuclear Experimental Reactor und bedeutet auf Lateinisch «Der Weg».
Die Verhandlungen hatten sich schwierig gestaltet, da auch Japan den Standort für sich beansprucht hatte. Der Weg für das französische Cadarache war frei geworden, nachdem die EU der Regierung in Tokio einen großen Anteil an den Arbeiten zugestanden hatte. Die EU wird unter anderem zehn Prozent des für den Bau nötigen Materials in Japan beschaffen und dortige Forschungsarbeiten teilweise finanzieren.
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