Chemieindustrie: Hoffung auf praktikable Lösung für REACH wächst
Aus Sicht des VCI stellen vor allem die einheitliche Vorregistrierung aller Stoffe, die Aufnahme von Verwendungs- und Expositionskategorien, die risikoabhängigen Datenanforderungen für das Registrierverfahren von Stoffen mit einer Produktionsmenge zwischen 1 und 100 Tonnen pro Jahr, die völlige Herausnahme von bereits in Spezialvorschriften geregelten Bereichen aus REACH; die zentrale Verantwortung der neuen Chemikalienagentur für das Registrierungs- und Evaluierungsverfahren, der verbesserte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen sowie des Eigentums an Testdaten sowie die Erleichterungen für Forschung und Entwicklung entscheidende Verbesserungen dar, die dazu beitragen werden, REACH für die Unternehmen praktikabler und kosteneffizienter zu gestalten.
Damit liege eine vernünftige Basis für die weitere Beratung im federführenden Umweltausschuss im Oktober und die endgültige Abstimmung im Plenum des Europaparlaments vor. Allerdings sieht der VCI einige der beschlossenen Änderungen auch kritisch und mahnt Nachbesserungen an. Diese betreffen vor allem das mit REACH neu eingeführte Zulassungsverfahren für bestimmte Gruppen von Stoffen: Bei einigen der vom Binnenmarktausschuss hierzu beschlossenen Verschärfungen befürchtet der VCI Rechtsunsicherheiten bei geplanten Investitionen.
Insgesamt sei es aber ein ermutigendes Zeichen für die Branche, so Romanowski, dass sich im Parlament zunehmend die Erkenntnis verbreite, REACH müsse mit weniger bürokratischem Aufwand und geringeren Kosten funktionieren. Damit berücksichtigten die Abgeordneten unter anderem die Resultate aus dem Testprojekt "SPORT" (Strategic Partnership on REACH Testing), das die EU-Kommission in acht Mitgliedstaaten zusammen mit nationalen Behörden und Chemieunternehmen durchgeführt hat. Dabei hatte sich gezeigt, dass REACH in der Form des Kommissionsvorschlages weitgehend unpraktikabel für zahlreiche Hersteller und Weiterverarbeiter von chemischen Stoffen ist.
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