Washington (pte, 27. November 01/11:50) - Dem US-Wissenschaftler Bert
Vogelstein vom John Hopkins Krebszentrum in Baltimore
http://www.hopkinscancercenter.org ist es gelungen, Krebsgeschwüre bei
Mäusen mit einem Bakterientoxin zu töten. Das Forscherteam will nun
versuchen, die effektive Behandlungsmethode als Ergänzung der bisherigen
Strahlen- und
Chemotherapie einzusetzen. Das berichten die
Wissenschaftler im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of
Sciences" http://www.pnas.org .
Bei der Therapie nutzen die Forscher dem Umstand, dass einige
Mikroorganismen nur in einer Umgebung ohne
Sauerstoff überleben: Die
verwendeten
Bakterien Clostridium novyi gedeihen vor allem im Boden und
in totem Fleisch. Clostridium-Bakterien enthalten ein Toxin, das tödliche
wirkungen auf Tiere enthalte. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass
auch große
Tumore rund zur Hälfte aus toten Zonen mit wenig Sauerstoff
bestehen. Bei Versuchen an Mäusen vermehrten sich die Bakterien in den
blutarmen Tumorregionen und zerstörten das tote Gewebe. Gut
durchbluteten, gesunden Organen konnten die Mikroorganismen dagegen
nichts anhaben.
Verabreichten die Forscher zusammen mit den Bakterien auch chemische
Krebsmittel, verschwanden die meisten der großen Tumore innerhalb eines
Tages. Die rasante Zerstörung der Tumore ist möglich, weil die Bakterien
die Schwäche der Chemotherapie aufheben. Diese Behandlungsmethode kann
nur gut durchblutetes Tumorgewebe angreifen.
Trotz der Erfolge liegt eine Behandlung von krebskranken Menschen aber
noch in weiter Ferne. Einige der Mäuse starben nach der Therapie aus
unerklärlichen Gründen. Die Wissenschaftler vermuten, dass
Giftstoffe aus
den abgestorbenen Tumorzellen die Mäuse töteten.