Kaum Bewegung im Markt rezeptfreier Arzneimittel

19.12.2001

Die Umsätze mit rezeptfreien Arzneimitteln stagnierten im 3. Quartal 2001 bei 3,3 Mrd. DM (+0,2%) zu Endverbraucherpreisen. Die abgesetzte Menge war im Vergleich zum Vorjahr mit -1,7% rückläufig und lag bei 216 Mio. Packungen. Für die ersten drei Quartale kumuliert belief sich der Umsatz in allen Vertriebskanälen auf 10,5 Mrd. DM (+0,5%) bei leicht rückläufiger Menge von 702 Mio. Packungen (-1,0%). Im Gegensatz zu den rezeptpflichtigen Medikamenten, die kontinuierlich hohe Wachstumsraten verzeichnen, verlor der Markt der rezeptfreien Arzneimittel weiter an Gewicht. Der rückläufige Trend bei den Verordnungen rezeptfreier Medikamente scheint seine Talsohle erreicht zu haben und stagniert. Nach Menge wurden noch knapp 30% der rezeptfreien Arzneimittel von Ärzten verordnet, nach Wert waren es noch 42%. Die Selbstmedikation, die in den vergangenen Jahren meist positive Wachstumsimpulse gab, stagnierte im 3. Quartal 2001 ebenfalls. Die Umsätze lagen bei 1,9 Mrd. DM mit einem Plus von lediglich 0,6%, während die Menge um 2,3% auf 153 Mio. Packungen zurück ging.

Der Vertriebskanal Apotheke stagnierte im 3. Quartal 2001 bei rezeptfreien Arzneimitteln mit einem Umsatzplus von 0,3% und 0,7% weniger Menge. Interessant ist hierbei, dass Gesundheitsmittel (Nichtarzneimittel) in der Apotheke um 11,6% nach Wert und 1,8% nach Menge zulegten. Hier sind apothekenexklusive, hochpreisige Marken - beispielsweise Vitaminpräparate - mit starker Markenidentität und entsprechenden Werbeaufwendungen für das Umsatzwachstum verantwortlich. Die Vertriebskanäle außerhalb der Apotheke verloren insgesamt 3,0% an Umsatz und 10,7% an Menge. Auch Gesundheitsmittel konnten hier den negativen Trend nicht umkehren: Sie verloren ebenfalls 1,0% nach Wert und 6,0% nach Menge.

Die stärksten Umsatzzuwächse im Vertriebskanal Apotheke erreichten im 3. Quartal 2001 - von niedrigem Niveau ausgehend - die Ohrenpräparate mit 18% Zuwachs. Hautmittel, insbesondere Antiallergika und Juckreizmittel legten um 7% zu, Mittel für Blase und Fortpflanzungsorgane, besonders gynäkologische Pilzmittel und Augenpräparate um jeweils 5%. Hingegen stagnierten die Umsätze aller großen Medikamentengruppen, wie Schmerzmittel oder Vitamine und Mineralstoffe. Andere Gruppen, wie Husten- und Erkältungsmittel, waren sogar rückläufig. Außerhalb der Apotheke verzeichneten Mittel für Blase und Fortpflanzungsorgane mit einem Plus von 12% das stärkste Umsatzwachstum, gefolgt von Vitaminen und Mineralstoffen mit 8% mehr Umsatz. Letztere sind die einzige Gruppe, die außerhalb der Apotheke auch nach Menge wuchsen.

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