Nobelpreisträger Gerhard Ertl erhält Otto-Hahn-Preis

02.11.2007

(dpa) Der diesjährige Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Ertl erhält auch den mit 50.000 Euro dotierten Otto-Hahn- Preis. Ertl werde für seine bahnbrechenden Untersuchungen zur Aufklärung von Reaktionen auf festen Oberflächen ausgezeichnet, teilte die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) am Donnerstag in Frankfurt mit. Dass die Schwedische Akademie der Wissenschaften dem Wissenschaftler den Nobelpreis zuerkannt habe, zeige die zentrale Bedeutung von Ertls Arbeiten. Ertl ging zwar vor drei Jahren offiziell in den Ruhestand, forscht aber weiter am Fritz-Haber- Institut in Berlin. Den Otto-Hahn-Preis soll Ertl am 27. November in der Frankfurter Paulskirche bekommen, noch vor der Übergabe des Nobelpreises am 10. Dezember in Stockholm.

Der Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der GDCh, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Stadt Frankfurt getragen. Ertl, ursprünglich Physiker, habe ein Kerngebiet der Chemie, die Katalyse, grundlegend fortentwickelt, teilte die GDCh mit. Charakteristisch für den Wissenschaftler, der 1936 in Stuttgart geboren wurde und dort 1955 das Studium der Physik aufnahm, seien seine Vielseitigkeit und seine Flexibilität.

Ertl schuf die Grundlagen, um chemische Reaktionen an Oberflächen zu erforschen wie sie zum Beispiel in Autokatalysatoren ablaufen. An den Metalloberflächen darin reagiert unter anderem das giftige Kohlenmonoxid mit Sauerstoff. Aus dem Auspuff strömt daraufhin das weniger gefährliche Kohlendioxid. Ertl klärte auch eine der wichtigsten chemischen Reaktionen der Welt auf: Mit dem Haber-Bosch- Verfahren werden Stickstoff und Wasserstoff zu Ammoniak, einem Grundstoff der Düngerproduktion.

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