Ökoparks schützen die Umwelt und senken Kosten

Industrie- und Chemieparkkonzepte für ökonomische und ökologische Vorteile

21.08.2008 - Deutschland

Industrie- und Chemieparks bieten Konzepte, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bringen: Mit gemeinsamer Infrastruktur und effektiver Nutzung von Energien und Ressourcen leisten die industriellen Ökosysteme wertvolle Synergieeffekte für Unternehmen und Umwelt.

Die Vereinbarkeit von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit scheint für viele eine ungelöste Frage zu sein. Das Problem, dass nachsorgende Umweltschutztechnologien hohe Kosten verursachen, stellt sich insbesondere für umweltintensive KMU, also solche Unternehmen, die bezogen auf die Wertschöpfung eine hohe Belastung der natürlichen Umwelt durch Ressourcenverbrauch und Emissionen aufweisen. Industrie- und Chemieparks bieten ein Konzept, das die Umwelt schütz und Kosten senkt.

Zu den wesentlichen Gestaltungsprinzipien gehören u.a. die Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur und die konsequente Analyse und Ausnutzung von Synergieeffekten. Auf diese Weise wird die Effizienz der Ressourcennutzung gesteigert. Betriebe, die einen hohen Ressourcenverbrauch sowie einen hohen Emissionsausstoß aufweisen, brauchen zur Reduzierung der Umweltbelastungen eine spezielle Infrastruktur, deren Beschaffung und Unterhaltung teuer ist. Eine gemeinsame Infrastruktur hingegen koordiniert den Energie- und Wasserverbrauch so, dass eine effektivere Nutzung der Ressourcen gewährleistet ist. Dies senkt nicht nur die Produktionskosten für den einzelnen Betrieb, sondern bringt einen Beitrag für die Umwelt.

Für die Energieversorgung bedeutet das die eingesetzten Primärenergien möglichst gut auszunutzen. Bei den fossilen Energieträgern ist dies vor allem durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Koppelungen (KWK) machbar. Der Vorteil von KWK macht sich insbesondere bei hohem und konstantem Wärmebedarf bemerkbar, da der Anteil der erzeugten Prozesswärme oft deutlich höher ist, als der der erzeugten elektrischen Energie. Überschüssiger Dampf, der bei Bedarf auch in Kälte umgewandelt werden kann, wird an manchen Standorten in das lokale Fernwärmenetz eingespeist oder an andere Industrieunternehmen außerhalb des Industrieparks weiterverteilt. Ein weiteres Beispiel für effiziente Energieerzeugung sind die neuartigen Multi-Fuel-Kraftwerke, in denen durch Biomasse, Erdgas und Kohlevergasung Energie erzeugt wird.

Verbrennungsanlagen für Sonderabfall verbrennen gasförmige Abfälle und führen die dabei erzeugte Energie und Wärme wieder in den Produktionskreislauf ein. Der Gesamtverbrauch an Energie durch die Einzelbedarfe der Betriebe wird so zusammengesetzt, dass eine optimale Nutzung der jeweiligen Energieversorgung gewährleistet ist.

Integrierter Umweltschutz bedeutet auch, Ressourcen möglichst verschwendungsfrei zu nutzen - z. B. durch die Nutzung von bereits gebrauchtem Wasser anstelle von Frischwasser. Die Einzelemissionen der Mitgliedsunternehmen sollten erst dann den Industriepark verlassen, wenn sie von keinem Mitglied mehr verwendet werden können. Trotz der vorrangig angestrebten Vermeidung von Ressourcenverbrauch und Schadstoffemissionen werden in einem Industriepark End-of-Pipe-Technologien verwendet, um die unvermeidlichen Schadstoffströme in ihrer Menge und/oder ihrem Gefährdungspotential zu reduzieren. Beim Abwasser wird deutlich, dass ohne eine Reinigungsanlage keine wirksame Reduktion der Umweltbelastung möglich ist. Die Einleitung biologisch schwer behandlungsfähiger Industrieabwässer führt in kommunalen Kläranlagen häufig zu Problemen, da sie für leicht abbaubare Substanzen ausgelegt sind. Deshalb werden industrielle Abwässer häufig vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation „verdünnt“, was die Schadstoffkonzentration zwar herabsetzt, nicht aber die absoluten Schadstoffmengen.

Vor etwa 20 Jahren war Umweltschutz vorwiegend auf End-of-Pipe-Technologien gerichtet, heute zielen sie schwerpunktmäßig auf emissionsarme Produktionsverfahren, eine innerbetriebliche Abfallvermeidung durch integrierte Umweltschutztechnologien bzw. auf ein innerbetriebliches Recycling. Das in Industrieparks praktizierte Ökosystem verbindet Produktions- und Recyclingprozesse miteinander und trägt zu einer nachhaltigen Verringerung von Umweltbelastungen bei.

Neben ökologischen bringt dieses Konzept auch ökonomische Vorteile: Die Wirtschaftskraft wird verbessert, Emissionen und Abfälle werden reduziert und die Ressourcenproduktivität gesteigert.

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