Clariant steigert Profitabilität und Cashflow

Umsatz stieg um 16% in Lokalwährungen und 13% in CHF infolge stärkerer Nachfrage

30.04.2010 - Schweiz

Clariant gab für das erste Quartal 2010 einen Umsatz von CHF 1817 Milliarden bekannt, gegenüber CHF 1604 Milliarden im Vorjahr. Dies entspricht einem Umsatzanstieg um 13% in Schweizer Franken oder 16% in Lokalwährungen. Der Umsatz lag jedoch immer noch deutlich unter den vor der Krise erzielten Werten.

Im Vergleich zu der niedrigen Basis des Vorjahres zog der Umsatz deutlich an und verbesserte sich auch gegenüber dem vorherigen Quartal. Insbesondere in den Business Units (BU) Pigments, Additives, Leather und Masterbatches lag der Umsatzzuwachs über dem durchschnittlichen Wert für die Gruppe. Die stärkste Entwicklung auf regionaler Ebene verzeichnete Asien und dabei besonders China, wo der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2009 in Lokalwährung um 65% stieg. Europa und Nordamerika wiesen ein zweistelliges Umsatzwachstum aus, während Lateinamerika leicht zurücklag, nachdem die Region sich gegen den Abschwung im letzten Jahr gut behauptet hatte.

Die Bruttomarge stieg von 18,9% im Vorjahr auf 28,7%. Für diese positive Entwicklung waren im Wesentlichen drei Gründe verantwortlich. Erstens führte das um 20% gestiegene Umsatzvolumen zu einer verbesserten Kapazitätsauslastung und damit zu deutlich niedrigeren Leerstandskosten. Zweitens verfügte das Unternehmen über einen günstigen Geschäfts-/Produktmix, wobei die Bereiche mit höheren Margen sich von den Tiefständen des Vorjahres erholten. Und drittens wurde das Ergebnis nicht durch wesentliche Abwertungen oder Neubewertungen der Lagerbestände beeinflusst. Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 gingen die Verkaufspreise um 4% zurück, die Rohstoffkosten dagegen nur um 1%, was sich negativ auf die Bruttomarge auswirkte. Gegenüber dem vierten Quartal 2009 stiegen die Verkaufspreise jedoch an, was dem konsequenten Fokus auf die Bruttomarge durch eine möglichst weitgehende Anpassung der Verkaufspreise zu verdanken ist. Clariant wird auf steigende Rohstoffkosten weiterhin mit Verkaufspreiserhöhungen reagieren.

Die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen (SG&A-Kosten) stiegen auf CHF 307 Millionen gegenüber CHF 281 Millionen im Vorjahreszeitraum. Dies war in erster Linie auf projektbezogene Einmalkosten zurückzuführen. In Prozent des Umsatzes gingen die SG&A-Kosten von 17,5% auf 16,9% zurück.

Aufgrund der höheren Bruttomarge und des positiven Einflusses der entschlossen umgesetzten Restrukturierungsmassnahmen betrug das operative Ergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten CHF 183 Millionen und verbesserte sich damit erheblich, nicht nur gegenüber dem Vorjahresquartal (CHF -13 Millionen), sondern auch im Vergleich zum dritten und vierten Quartal 2009. Die EBIT-Marge vor Einmaleffekten stieg von -0,8% im Vorjahr auf 10,1%.

Die Ausgaben für Restrukturierungen und Kostensenkungen beliefen sich auf CHF 110 Millionen. Die Stellenzahl wurde im Laufe des Quartals von 17 536 auf 17 331 gesenkt. Trotz der Restrukturierungsausgaben wies Clariant aufgrund der günstigen Entwicklung des operativen Ergebnisses einen Nettogewinn von CHF 10 Millionen aus, verglichen mit einem Nettoverlust von CHF 91 Millionen im Vorjahr.

Der operative Cashflow betrug CHF 159 Millionen und blieb damit weitgehend auf dem Vorjahresniveau (CHF 156 Millionen). Die Cashflow-Generierung im ersten Quartal dieses Jahres basierte hauptsächlich auf der verbesserten operativen Leistung und nicht auf der Reduzierung des Nettoumlaufvermögens wie im Vorjahr. Das Nettoumlaufvermögen in Prozent des Umsatzes konnte auf 20,2% gesenkt werden, womit das Ziel von unter 20% zum Jahresende 2010 nun in greifbarer Nähe liegt.

Durch die Erhöhung ihrer Cash-Position von CHF 1 140 Million zum Jahresende 2009 auf jetzt CHF 1 241 Millionen hat Clariant ihre Bilanz weiter gestärkt. Die Nettoverschuldung wurde auf CHF 378 Millionen reduziert und das Gearing des Unternehmens (Nettoverschuldung geteilt durch Eigenkapital) verbesserte sich weiter auf 20%.

Ausblick

Trotz des unerwartet positiven Konjunkturumfelds im ersten Quartal wird die Weltwirtschaft sich nur langsam erholen. Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die zweite Jahreshälfte normalerweise schwächer ist als die erste, erwartet Clariant gegenüber 2009 ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum. Der operative Cashflow wird stark bleiben.

In den Jahren 2009 und 2010 steht die Restrukturierung des Unternehmens im Vordergrund. Die Fortsetzung der Restrukturierungsmassnahmen wird zu einem weiteren Stellenabbau und zu einer weiteren Konsolidierung von Standorten und Anlagen führen. Die Aufwendungen für Restrukturierungen und Kostensenkungen werden sich im Jahr 2010 auf CHF 250 bis CHF 300 Millionen belaufen.

Clariant wird sich weiter darauf konzentrieren, Cash zu generieren sowie Kosten und Komplexität zu reduzieren, was sich positiv auf das operative Ergebnis auswirken wird. Da das wirtschaftliche Umfeld unsicher bleibt, kann das operative Ergebnis des ersten Quartals nicht als Basis für das Gesamtjahr betrachtet werden. Die EBIT-Marge vor Einmaleffekten wird den Wert von 6,6% des Jahres 2008 voraussichtlich übersteigen.

Clariant bestätigt ihr Ziel, bis zum Jahresende 2010 einen überdurchschnittlichen Ertrag aus dem investierten Kapital (ROIC) erreichen zu wollen.

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