Start-up will mit Hilfe synthetischer Mikroorganismen Petrochemikalien überflüssig machen

Origin.Bio sichert sich 15 Millionen US-Dollar Investitionskapital, um Rohstoffe für nachhaltig produzierte Konsumgüter der Zukunft zu erschaffen

02.06.2021 - Deutschland

Origin.Bio, ein Unternehmen im Bereich der synthetischen Biologie, das Stoffe herkömmlicher chemischer Produktionsverfahren biologisch nachbildet und verbessert, um so die Abhängigkeit von Herstellern klassischer Petrochemikalien zu beenden, hat sich 15 Millionen US-Dollar Investitionskapital unter der Führung von EQT Ventures gesichert. Der bisherige Investor BlueYard Capital sowie die neuen Investoren Taavet Hinrikus und Sten Tamkivi, Acequia Capital, Inventures und Charlie Songhurst sind ebenfalls an der Finanzierungsrunde beteiligt. Das neue Kapital dient dazu, den Ausbau von Technologien und des Teams gemäß dem ambitionierten Wachstumsplan des Unternehmens voranzutreiben.

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Origin.Bio unterstützt Biotechnologen und -ingenieure dabei, Rohstoffe für Produktionsprozesse biologisch nachzubilden, um die Abhängigkeit von Petrochemikalien zu reduzieren. Integration in vorhandene Produktionsprozesse beschleunigt die Umsetzung von Ideen aus Forschung und Entwicklung in nachhaltige Konsumgüter und Markenartikel (Symbolbild)

Origin.Bio unterstützt den Wechsel von einer Produktion mit Rohstoffen, die der Erde entnommen wurden, hin zu einer Produktion von Endprodukten (wie beispielsweise Konsumgüter oder Markenartikel) mit Rohstoffen, die auf biologischem Weg hergestellt wurden. Das Unternehmen entwickelt synthetische Mikroorganismen, die die gleichen und sogar bessere Materialien herstellen können als die aktuellen Verfahren der chemischen Industrie, jedoch mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch und erheblich weniger Abfall. Ziel ist es, Petrochemikalien letztlich überflüssig zu machen. Dank diesem ressourcenschonenden Ansatz ist Origin.Bio in der Lage, in kürzester Zeit, effizient und kostengünstig nachhaltige Rohstoffe ohne Qualitätsnachteile herzustellen.

Die EU hat das Ziel, bis 2050 der weltweiterste klimaneutrale Kontinent zu sein. Dazu werden über das nächste Jahrzehnt hinweg Investitionen in Höhe von 1 Billion Euro erforderlich sein. Die Privatwirtschaft spielt hier eine entscheidende Rolle. Weltweit gibt es in Forschungseinrichtungen und Start-up-Unternehmen keinen Mangel an klimaorientierten Innovationen, jedoch werden diese Ideen viel zu langsam oder gar nicht für Produktionsprozesse skaliert. Origin.Bio will dies ändern, indem es die Kluft zwischen F&E und Industrie überbrückt. Das Team des 2021 von Jens Klein gegründeten Unternehmens bringt eine Fülle an Erfahrung aus führenden akademischen Einrichtungen und Unternehmensberatungen sowie aus Unternehmen wie AMSilk, Clariant, Evonik, Fresenius und Syngenta ein.

Jens Klein, Gründer und CEO von Origin.Bio, erklärt: „Indem wir die Natur als Vorbild und Partner ansehen, kann Origin.Bio den Menschen vom Ausbeuter und Nutznießer der Erde zu einem nachhaltigen Teil eines Kreislaufs machen, der Ressourcen auf biologischem Weg erschafft, statt sie der Erde einfach zu entnehmen. Die meisten der heutzutage von uns genutzten Produkte basieren auf Petrochemie, wie etwa Kunststoffe, Arzneimittel, Kleidung und Kosmetikartikel. Die bei ihrer Produktion benötigte Energie und die erzeugten Abfälle sind wesentliche Gründe für die sich verschärfende Klimakrise. Das zunehmende Umweltbewusstsein der Verbraucher muss jetzt durch verstärkte Bemühungen zur Dekarbonisierung durch die weltweit größten Unternehmen und darüber hinaus ergänzt werden. Origin.Bio unterstützt diese Unternehmen durch die biotechnologische Herstellung nachhaltiger Materialien mit einer günstigeren CO₂-Bilanz und bietet dadurch Verbrauchern weltweit die Chance, aktiv Veränderung zu leben und das Leben auf unserem Planeten zu verbessern. Wir sind stolz auf die Unterstützung von EQT Ventures und die Investition bestärkt uns, diesen ambitionierten Weg weiterzugehen.“

Gregory Bernstein, Investor und Venture Lead bei EQT Ventures, fügt hinzu: „Wir sind davon überzeugt, dass ein neues Zeitalter in der Herstellung von Gütern bevorsteht, in dem synthetische Biologie das Potenzial hat, die Beziehung der Menschheit zur Natur und deren begrenzten Ressourcen zu erneuern. Jens Klein und das Team von Origin.Bio sehen sich als Vorreiter für diesen Paradigmenwechsel. Dieser biowirtschaftliche Markt bietet Chancen in Höhe von 4 Billionen US-Dollar. In Europa herrscht das richtige politische Klima, um einen globalen Champion hervorzubringen: Die technischen Universitäten sind weltweit führend, und die Bedingungen für Start-up-Unternehmen verbessern sich ständig. EQT Ventures unterstützt Jens Klein und Origin.Bio voller Überzeugung bei ihrem Unterfangen, die Produktion von Waren und Rohstoffen zum Wohl des Planeten zu revolutionieren.“

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