Der Europäische Forschungsrat fördert die Untersuchung von ultrakalten Molekülen mit 1,26 Millionen Euro

Professorin Silke Ospelkaus erhält hochdotierten europäischen Forschungspreis

16.02.2011 - Deutschland

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council - ERC) hat einen der begehrten ERC Starting Grants an eine Forscherin der Leibniz Universität Hannover vergeben. Prof. Silke Ospelkaus, Inhaberin eines Lehrstuhls für Experimentalphysik am Institut für Quantenoptik und des Exzellenzclusters QUEST (Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research), kann sich über eine Fördersumme von 1,26 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre freuen. Das Projekt mit dem Namen „Polar Molecules - From ultracold chemistry to novel quantum phases“ beschäftigt sich mit der Entwicklung von Techniken zur Quantenkontrolle von ultrakalten molekularen Materiesystemen. Mit den ERC Starting Grants fördert der Europäische Forschungsrat exzellente junge Wissenschaftler für die Realisierung von neuartigen Forschungsprojekten.

Ultrakalte polare Moleküle – mit Temperaturen nahe dem absoluten Temperaturnullpunkt - bieten eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die Kontrolle von chemischen Reaktionen sowie die Quanten-Simulation von wechselwirkenden Materiesystemen. „Mit unseren Experimenten wollen wir völlig neue wissenschaftliche Ansätze erarbeiten sowie grundlegende Fragen der Vielteilchenphysik auf der Quantenebene beantworten“, erklärt Prof. Silke Ospelkaus. In den bisher untersuchten ultrakalten atomaren Quantengasen verhalten sich die Atome des Systems, wenn sie aneinander stoßen, ähnlich wie perfekt runde Objekte. Mit molekularen Quantengasen hingegen lässt sich eine anisotrope Wechselwirkung beobachten. Die Moleküle verhalten sich dann zueinander eher wie ovale Objekte, zum Beispiel wie American Footballs. „Das erlaubt es uns, neue Quantenvielteilchensysteme zu realisieren und zu studieren“, so Professorin Ospelkaus.

Prof. Silke Ospelkaus hat an der Universität Bonn Physik studiert und an der Universität Hamburg 2006 über die Kontrolle und Anwendung atomarer Quantenvielteilchensysteme promoviert. 2007 erhielt sie den Promotionspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (Abteilung Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen). Von 2007 bis 2009 war sie als Feodor Lynen-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut JILA in Boulder, USA, tätig. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching leitete sie von 2009 bis 2010 die Forschungsgruppe „Ultrakalte polare Moleküle“ und folgte im November 2010 einem Ruf als Professorin für Experimentalphysik an das Institut für Quantenoptik der Leibniz Universität Hannover.

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