Clariant verbessert operative Marge weiter

10.05.2011 - Schweiz

Clariant gab für das erste Quartal 2011 einen Umsatz von CHF 1,717 Milliarden bekannt, gegenüber CHF 1,817 Milliarden im Vorjahresquartal. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 5%. Aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten wichtigen Währungen verringerte sich der Umsatz in Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr um 6%.

Insgesamt blieb das Geschäftsumfeld im Quartalsverlauf stabil, wobei keine Aktivitäten zur Auffüllung von Lagerbeständen wie im ersten Quartal 2010 zu beobachten waren. Auf regionaler Ebene fiel das Umsatzwachstum mit einer Wachstumsrate von 4% bis 7% in allen Regionen ziemlich einheitlich aus. Sowohl das verheerende Erdbeben in Japan als auch die Unruhen in Nordafrika wirkten sich bislang nur geringfügig auf unsere Geschäftsaktivitäten aus.

Im ersten Quartal 2011 setzte Clariant die Umsetzung ihrer Strategie des profitablen Wachstums konsequent fort. Dank der Fokussierung auf die Margenbewirtschaftung verbesserten sich die Verkaufspreise im Jahresvergleich um 5%. Sie vermochten die höheren Rohstoffpreise zwar noch nicht vollumfänglich aufzufangen, erhöhten sich aber gegenüber dem Vorquartal um 2%, mit einer Beschleunigung zum Quartalsende hin. Aufgrund dieses erfolgreichen Preismanagements, niedrigerer Produktionskosten und einer hohen Kapazitätsauslastung verbesserte sich die Bruttomarge von 28,7% im Vorjahreszeitraum auf 29,8%.

Die 2009 und 2010 umgesetzten Kostensenkungsinitiativen erwiesen sich für Clariant weiterhin als vorteilhaft: Die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen (SG&A-Kosten) in Prozent des Umsatzes verminderten sich beträchtlich von 16,9% im Vorjahreszeitraum auf 15,0%. Die strukturell niedrigere Kostenbasis kam zudem der Margenentwicklung zugute. Aufgrund einer besseren Bruttomarge und niedrigerer Kosten erhöhte sich das EBITDA vor Einmaleffekten auf CHF 277 Millionen, gegenüber CHF 235 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge stieg von 12,9% im Vorjahresquartal auf 16,1%. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten verbesserte sich von 10,1% im gleichen Vorjahreszeitraum auf nunmehr 13,4%.

Die EBITDA- und EBIT-Margen (nach Restrukturierung) stiegen von 7,4% auf 15,1%, bzw. von 4,1% auf 11,7%, was die niedrigeren Restrukturierungs- und Wertminderungskosten nach Abschluss der Restrukturierungsphase 2009/2010 widerspiegelt.

Trotz einer merklichen Verbesserung des operativen Ergebnisses verringerte sich der operative Cashflow von CHF 159 Millionen im Vorjahr auf CHF 17 Millionen im Jahr 2011. Nach einer starken Reduktion des Nettoumlaufvermögens gegen Ende des Jahres 2010 normalisierten sich die Lagerbestände wieder, was den operativen Cashflow im ersten Quartal beeinträchtigte.

Die Nettoverschuldung nahm von CHF 126 Millionen auf CHF 250 Millionen zu, was zu einem Gearing (Nettoverschuldung geteilt durch Eigenkapital) von 13% zum Ende des ersten Quartals 2011 führte (Ende 2010: 7%).

Aktuelle Informationen zur Akquisition von Süd-Chemie

Am 21. April schloss Clariant den Kauf von 96,15% der Aktien von Süd-Chemie von One Equity Partners und den Familienaktionären ab. Der gesamte Transaktionswert beläuft sich auf rund EUR 1,9 Milliarden (CHF 2,5 Milliarden). Ein öffentliches Angebot, die ausstehenden Anteile der Minderheitsaktionäre von Süd-Chemie zu erwerben, wird vor Ende Mai 2011 publiziert. Ab dem 21. April 2011 wird Süd-Chemie voll konsolidiert sein.

Nach Abschluss der Akquisition hat Clariant den Integrationsprozess in die Wege geleitet, um eine rasche und reibungslose Integration der Geschäfte von Süd-Chemie in Clariant sicherzustellen.

Im Zuge der weiteren Umsetzung ihrer Strategie des profitablen Wachstums erwarb Clariant am 19. März 2011 den nordamerikanischen Enteisungsspezialisten Octagon Process LLC sowie am 1. April 2011 den kanadischen Öldienstleister Prairie Petro-Chem mit Sitz in Saskatchewan.

Ausblick 2011

Nach dem Abschluss der Restrukturierungsphase in 2010 richtet Clariant seit Anfang 2011 ihr Augenmerk auf laufende Verbesserungen und ein profitables Wachstum. Das Unternehmen konzentriert sich nun darauf, durch Investitionen in künftiges rentables Wachstum Mehrwert zu schaffen, während die Initiative für laufende Verbesserungen „Clariant Excellence“ die Nachhaltigkeit der niedrigeren Kostenbasis sicherstellen wird.

Für 2011 rechnet Clariant mit einem fortgesetzten globalen Wirtschaftswachstum, wenngleich in gemässigterem Tempo als 2010. Die Wechselkurse der meisten wichtigen Währungen dürften volatil bleiben. Als Wachstumstreiber werden vor allem die Schwellenmärkte in Asien/Pazifik und in Lateinamerika agieren. Nachdem die Rohstoffpreise in der zweiten Jahreshälfte 2010 zeitweilig stabil geblieben sind, dürften sie 2011 wieder anziehen. Clariant geht von einem Anstieg der Rohstoffkosten im mittleren Zehnerbereich aus.

Unter Ausklammerung der kürzlich erworbenen Süd-Chemie rechnet Clariant für 2011 mit einem Umsatzwachstum in lokalen Währungen im niedrigen einstelligen Bereich. Die in den letzten zwei Jahren durchgeführten Restrukturierungsmassnahmen dürften sich weiter vorteilhaft auf die Kostenbasis des Konzerns und somit das operative Ergebnis auswirken. Entsprechend sollte die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten über dem Stand von 2010 zu liegen kommen.

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