Millionen-Förderung für Polymer-Forschung
Großer Erfolg für die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU): Mit rund sieben Millionen Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden vier Jahren ein Projekt zum Thema „Polymere unter Zwangsbedingungen“. Im neuen Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio) kooperiert die MLU mit der Universität Leipzig. Beteiligt ist auch das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik Halle.

Spannende Strukturen: Teilkristalline Polymere sind hier in dünnen Filmen auf unterschiedlichen Substraten zu sehen.
Institut für Physik
Fehlgefaltete Proteine werden bei Krankheiten wie Alzheimer und Creutzfeldt-Jacob beobachtet. Doch wie kommt es zur Fehlfaltung? Verklumpte Proteine trüben die Augenlinse beim grauen Star. Wieso bilden sich die Klumpen? „Bei diesen Prozessen gibt es wahrscheinlich viele Gemeinsamkeiten mit der Strukturbildung in Polymeren - die wollen wir besser verstehen“, sagt MLU-Physiker Prof. Dr. Thomas Thurn-Albrecht. Im neuen Sonderforschungsbereich betreiben die beteiligten Wissenschaftler Grundlagenforschung, deren Ergebnisse weit reichende Auswirkungen haben könnten. Übrigens auch im Bereich der synthetischen Polymere: „Hier stehen wir noch vor vielen Rätseln.“
Polymere sind allgegenwärtig. „Alle Kunststoffe bestehen aus Polymeren, aber eben auch Proteine und unsere DNA - vereinfacht gesagt alles, was an uns Menschen weich ist“, führt der künftige SFB-Sprecher Thurn-Albrecht aus. „Es handelt sich um ein Material, das weder fest noch flüssig ist, mit einem unheimlich breiten Eigenschaftsprofil. Die einzelnen Bausteine können sich organisieren, dadurch entstehen wieder neue Eigenschaften.“ Die molekulare Ordnung und Beweglichkeit, die in Polymeren oft stark eingeschränkt sind, wollen die Forscher analysieren und kontrollieren, um so die Eigenschaften dieser Materialien besser zu verstehen.
An den SFB-Projekten sind Physiker, Biophysiker und Chemiker aus Halle und Leipzig sowie Materialwissenschaftler aus dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM beteiligt. In einem integrierten Graduiertenkolleg wollen sie ihre Erfahrung im Bereich der weichen Materie systematisch an Doktoranden weitergeben.
Mit ihrer Entscheidung belohne die DFG auch die Berufungspolitik der Martin-Luther-Universität, sagt Rektor Prof. Dr. Udo Sträter. „Die MLU hat konsequent daran gearbeitet, die Polymerwissenschaften in Halle auszubauen und neu aufzustellen. Diese Strategie trägt nun Früchte.“ Davon profitiere auch die Lehre.
Die Studiengänge Physik und Chemie zählen laut CHE-Hochschulranking schon jetzt zu den besten in Deutschland. Zudem bietet die MLU den internationalen englischsprachigen Masterstudiengang „Polymer Materials Science“ an, in dem Chemiker, Physiker und Ingenieure eine weiterführende Ausbildung in den Polymerwissenschaften erhalten.
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