Wacker zeichnet Forscher für grundlegende Arbeit zur Synthese von Siliconen aus

14.07.2011 - Deutschland

Die Wacker Chemie AG hat Dr. Anne Alber und Dr. Jan Kunert für ihre grundlegende Arbeit zur Siliconsynthese mit dem diesjährigen „Alexander Wacker Innovationspreis“ ausgezeichnet. Die beiden Forscher haben ein neuartiges Analyseverfahren entwickelt, mit dem sich nun erstmals Vorgänge beobachten lassen, die sich während der Synthese von Siliconvorstufen nach dem Müller-Rochow-Verfahren in Wirbelschichtreaktoren abspielen. Das Wissen um diese Vorgänge ermöglicht es Wacker, seine Produktionsprozesse weiter zu verbessern und dadurch Kostensenkungen in Millionenhöhe zu erreichen. Der mit 10.000 Euro dotierte Innovationspreis war in diesem Jahr in der Kategorie Grundlagenforschung ausgeschrieben worden.

Die Müller-Rochow-Synthese zur Herstellung von Siliconvorstufen ist einer der wichtigsten Herstellungsprozesse des Münchner Chemiekonzerns. Dabei wird Siliciumpulver in einem Wirbelschichtreaktor mit Chlormethan und unter Beteiligung eines Kupferkatalysators in Dimethylchlorsilan umgewandelt. Dieses Silan ist der Ausgangsstoff zur Herstellung verschiedenster Silicone.

Obwohl das Müller-Rochow-Verfahren bereits in den 1940er-Jahren entwickelt wurde, ist der genaue Mechanismus der Reaktion noch weitgehend unbekannt. Hier setzt die Arbeit von Alber und Kunert an. Den Forschern gelang es erstmals, einen detaillierten Blick auf den Gesamtprozess im Wirbelschichtreaktor zu werfen. Dies ermöglicht viele neue Erkenntnisse über den Ablauf des Müller-Rochow-Prozesses.. Die Grundlagenarbeit der beiden Preisträger hat bereits zu einer Reihe von Verbesserungen im Produktionsverbund von Wacker geführt. In Summe ergeben sich daraus jährliche Einsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

„Wenn eine Innovation in der Grundlagenforschung einen solchen Innovationsschub in einem unserer wichtigsten Herstellungsprozesse auslöst, dann ist eine solch ausgezeichnete Arbeit auch eine Auszeichnung wert“, sagte Vorstandsmitglied Wilhelm Sittenthaler in seiner Laudatio. Die Preisträger hätten der langen und traditionsreichen Silicon-Geschichte bei Wacker ein weiteres Kapitel hinzugefügt, so Sittenthaler weiter. Richard Müller, Miterfinder der Müller-Rochow-Synthese, war in den 1950er Jahren Werkleiter des heutigen Wacker-Standortes Nünchritz (Sachsen).

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