Studie "Quo vadis Europe?": Fast die Hälfte der internationalen Konzerne sieht keine dauerhafte Strukturkrise
Umfrage unter zirka 350 internationalen Chemiemanagern zu den Auswirkungen der Eurokrise
"Internationale Chemiemanager sorgen sich im Zuge der europäischen Schuldenkrise am meisten vor einer sinkenden Nachfrage auf diesem wichtigen Markt sowie vor steigenden Rohstoffpreisen wegen des schwachen Euros", sagt Dr. Sven Mandewirth, Partner und Leiter des Industriesegments Chemie & Petrochemie bei der Strategie- und Organisationsberatung Camelot Management Consultants. 40% aller Befragten befürchten zudem, dass die Krise im Süden Europas auch auf die anderen europäischen Länder überschwappen könnte. "Das ist ein Szenario, mit dem sich vor allem die Chemiemanager im Nahen Osten beschäftigen. 60% der Befragten befürchten eine Ausweitung der Finanzkrise in Europa."
Allerdings sieht ein Großteil der internationalen Chemiemanager in der Euroschuldenkrise kein dauerhaftes strukturelles Phänomen: Nur rund ein Drittel glaubt, dass die Krise mehr als fünf Jahre dauern wird. Ein Viertel der befragten Chemiemanager glaubt dagegen sogar, dass ihre Umsätze trotz der Finanzkrise sogar in Europa steigen werden.
"Die Beliebtheit des Chemiestandorts Deutschland legt in der Krise immer weiter zu: Die geplanten Investitionen verlagern sich von anderen europäischen Ländern nach Deutschland", erklärt Mandewirth. So glauben mehr als 60% der deutschen Chemiemanager, dass die Euro-Finanzkrise keinen Einfluss auf ihre Umsätze in den kommenden zwölf Monaten hat. "Die deutsche Chemieindustrie ist robust, weil die Unternehmen nach der letzten Krise viele wichtige Maßnahmen ergriffen haben, von denen die Branche jetzt profitiert: Optimierte Organisationen, ein flexiblerer Arbeitskräfteeinsatz, mehr Prozessorientierung und ein stärkerer Fokus auf die globalen Wachstumsmärkte."
Der Studie zufolge rechnen die deutschen Konzerne für das Gesamtjahr 2012 mit steigenden Umsätzen und Gewinnen. Mandewirth: "Obwohl sich der Ausblick für 2013 eintrübt, sehen die Befragten Kostensenkungen und Wachstum nicht als Gegensatz an und streben im kommenden Jahr beides gleichzeitig an."
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