Bayer entwickelt neue aromatische thermoplastische Polyurethane

15.10.2003

Eine hohe Transparenz selbst bei großen Wanddicken, eine gute UV-Stabilität und ein im Vergleich zu Standardtypen deutlich verringerter Gelbwert - das sind die Stärken neuer aromatischer Typen des thermoplastischen Polyurethans (TPU) Desmopan®. "TPU-Varianten mit dieser Charakteristik sind auf dem Markt eine Rarität und daher sehr gefragt", erklärte Dr. Eva Gestermann, Produktentwicklerin für diese Materialklasse bei Bayer Polymers, einem Unternehmensbereich der Bayer AG. Große Marktchancen sieht die Forscherin vor allem bei Spritzgießteilen für Sportartikel aller Art. Denn dort ist häufig eine hohe Transparenz gefordert, um einen möglichst großen Spielraum bei Dekor und Design zu haben. Gerade im expandierenden Markt für Sport- und Freizeitschuhe ermöglichen die neuen TPU-Varianten interessante "Einblicke". "Sie eignen sich hervorragend als verschleißfeste Fenster für Dekors und Firmenlogos, und das selbst im hochbeanspruchten Sohlenbereich", erläutert Alexandre Savignani, Leiter des TPU-Segments Sport&Leisure. In dieser Anwendung macht sich zudem die für TPU charakteristische hohe Abrieb-, Reiß- und Weiterreißfestigkeit bezahlt.

Steifere Einstellungen der neuen Materialtypen sind selbst bei größeren Wanddicken noch hochtransparent und erfüllen so die aktuellen Anforderungen an Werkstoffe für den "durchsichtigen" Skischuh. Dieser gibt den Blick frei auf konstruktive Details und das Design des Innenschuhs. "Dadurch lassen sich", so Savignani, "völlig neue modische Akzente setzen." Und die können auf Dauer nicht verblassen. Denn die hohe Oberflächenkratzfestigkeit und UV-Stabilität des TPU sorgen für eine lang anhaltende Farbbrillanz des Skischuhs.

Die neuen Desmopan® Typen sind gut verträglich mit Pigmenten, Perlglanz und Metallflakes wie Aluminiumflocken, was optische Spezialeffekte ermöglicht. Ein besonderer "Gag" ist die nachträgliche Einfärbung mit fluoreszierenden Farbstoffen (LISA). Sie wandeln das einfallende Licht in Licht längerer Wellenlänge um, das dann an den Kanten der TPU-Komponente markant leuchtend austritt.

"In Punkto Verarbeitungseigenschaften hat uns überrascht, dass sich die eigentlich als Spritzgießtypen entwickelten Einstellungen unabhängig von der Härte alle auch sehr gut extrudieren lassen", blickt Gestermann zurück. Damit können aus ihnen auch typische Extrusionsteile wie Schläuche oder Riemen produziert werden.

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