Bayer: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2007
Zusage gilt auch für "NewCo"
Bayer will künftig die Fokussierung auf seine Kerngeschäfte weiter vorantreiben und sich auf die Bereiche Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien konzentrieren. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hatte am 7. November den Plänen des Vorstandes zugestimmt, alle Geschäfte des Teilkonzerns Chemicals mit Ausnahme von Wolff Walsrode und H.C. Starck sowie die Polymergeschäfte ABS/SAN, Teilkristalline Thermoplaste, Festkautschuk, Kautschukchemikalien und die Faser-Aktivitäten in eine neue Gesellschaft unter dem vorläufigen Namen "NewCo" zu überführen und bis Anfang 2005 unter einem neuen Namen an den Kapitalmarkt zu bringen. "NewCo" wird als global agierendes Unternehmen etwa 20.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Der Vorsitzende des Bayer-Gesamtbetriebsrates, Erhard Gipperich, betonte: "Wir haben stets um den Erhalt der Arbeitsplätze gerungen. Die Fortschreibung der Standortvereinbarung bis 2007 ist in Deutschland beispielhaft und weitere Folgevereinbarungen werden unsere Handschrift tragen, auch wenn der Schritt zur Trennung uns nicht leicht gefallen ist."
Neben dem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2007 sieht die Vereinbarung vor, die bestehende Personalplanung, die in 2004 und 2005 einen Abbau von ca. 3.500 Arbeitsplätzen in Leverkusen, Uerdingen, Dormagen, Elberfeld und Brunsbüttel umfasst, um rund 1.000 Stellen zu reduzieren. Dies erfordert die Solidarität aller Beschäftigten, die durch den Verzicht von bis zu maximal zehn Prozent ihres vom Geschäftserfolg abhängigen, variablen Entgelts (darin sind Urlaubs- und Weihnachtsgeld nicht enthalten) dazu beitragen, Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.
Sollte das Gesamt-Volumen der variablen Zahlungen an die Mitarbeiter geringer sein als die Kosten für Mitarbeiter ohne Beschäftigung, werden die jeweiligen Gesellschaften die höheren Belastungen tragen. Im umgekehrten Fall würde der Prozentsatz, mit dem sich die Beschäftigten an der Solidaraktion beteiligen, reduziert. "Das ist ein in unserem Land bisher einmaliger Solidarpakt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Sicherung von Arbeitsplätzen", kommentiert Dr. Pott.
In der Vereinbarung wurde außerdem festgeschrieben, dass Mitarbeiter, deren Arbeitsplatz entfallen ist und die für mehr als sechs Monate bei Bayer oder "NewCo" eine vorübergehende Beschäftigung erhalten haben, diese in eine dauerhafte Tätigkeit umgewandelt wird. Darüber hinaus wird die zentrale Personalagentur Job@ctive zur besseren Vermittlung von Mitarbeitern, die in den Einrichtungen "Bedarfsgerechte Einsätze", Ausgebildeten-Pool oder Projektcentern geführt werden, eingesetzt. Die Bayer-Tochter mit Sitz in Leverkusen wurde vor zwei Jahren gegründet und arbeitet mit zahlreichen Unternehmen des Bayer-Konzerns und anderen namhaften Firmen zusammen.
Die Vereinbarung sieht weiterhin vor, dass insgesamt 875 Plätze pro Jahr für unterschiedliche Ausbildungsaktivitäten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden bis Ende 2007 mindestens 100 Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen pro Jahr eingestellt.
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